Düsseldorf | Die FDP hält sich am Tag nach der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen mit einer Koalitionspräferenz zurück. Der Spitzenkandidat der FDP Christian Lindner will nach der Bundestagswahl nicht in die Landespolitik zurückkehren.

FDP hält sich in NRW-Koalitionsfrage bedeckt

„Die Oppositionsoption bleibt immer, denn es geht hier nicht darum, einfach nur in eine Regierung hineinzugehen“, sagte FDP-Politiker Wolfgang Kubicki am Montag dem Deutschlandfunk. „Entscheidend ist, dass man eine vernünftige Politik vereinbaren und auch umsetzen kann, denn Deutschland hat nichts davon, dass wir Farbenspiele betreiben.“

Die FDP-Politikerin Nicola Beer möchte sich auch nicht ausschließlich für eine schwarz-gelbe Koalition in Nordrhein-Westfalen aussprechen. „Für uns ist es erstmal spannend, ob wir auch entsprechend engagierte Gespräche über unser mutiges Reformprojekt führen können“, sagte sie gegenüber „Bild“ (Montag). Die Christdemokratie falle derzeit in Deutschland nicht durch Innovation und Zukunftswillen auf.

„Wir werden schauen, ob es in NRW möglich ist ein Projekt mit einer klaren freidemokratischen Handschrift zu realisieren. Ansonsten gehen wir in die Opposition und machen dort ganz muntere Politik für Zukunft, für Bildung, für Qualifikation“, so Beer.

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Lindner schließt Rückkehr in Landespolitik nach Bundestagswahl aus

Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner schließt eine Rückkehr in die Landespolitik nach der Bundestagswahl im September aus: „Ich kämpfe um den Wiedereinzug in den Bundestag. Das ist seit Jahren das bekannte Ziel“, sagte Lindner der „Welt“. „Sollte das nicht gelingen, dann gäbe es für mich keine Rückkehr in die Landespolitik. Das gebietet der Respekt vor den Wählern und vor mir selbst.“ Lindner war als Spitzenkandidat seiner Partei bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen angetreten. Dort wird er nun zunächst den Fraktionsvorsitz im Landtag übernehmen, um Sondierungsgespräche und mögliche Koalitionsverhandlungen mit der CDU zu führen.

Lindner ist aber auch Spitzenkandidat der FDP für die Bundestagswahl. Deshalb gibt es Spekulationen, ob er im Falle eines Scheiterns der Liberalen im September im Bund seine Arbeit in Nordrhein-Westfalen fortführen könnte. Das schloss Lindner nunmehr aus.

Autor: dts, ag
Foto: Christian Lindner