Köln | aktualisiert | Die Menschen in NRW sind mit der Arbeit der schwarz-grünen Landesregierung mehrheitlich unzufrieden. Und dass ein Jahr nachdem diese ihre Arbeit aufnahm. Das ergibt eine Umfrage des „WDR“-Magazins „Westpol“. Dieses hatte die repräsentative Umfrage bei Infratest dimap in Auftrag gegeben. Die Forscher ermittelten die aktuellen Zahlen zwischen dem 12. Und 15. Juni. Besonders auffällig bei der Sonntagsfrage in NRW: Die AfD legt 6 Prozent zu und die Grünen stürzen um 6 Prozent ab.

Nur 41 Prozent der Menschen in NRW sind mit der Arbeit der schwarz-grünen Landesregierung zufrieden. Das ist ein Prozent weniger als bei der Umfrage im Oktober 2022. Dafür wächst die Unzufriedenheit um 4 Prozentpunkte im gleichen Zeitraum auf 55 Prozent. Diese Werte für Schwarz-Grün sind schlechter als die von Schwarz-Gelb.

Sonntagsfrage: CDU klar vorne

Bei der Sonntagsfrage bleibt die CDU stärkste Kraft mit 32 Prozent und damit stabil. Die Grünen verlören 6 Prozentpunkte und kämen nur noch auf 16 Prozent. Auch die Sozialdemokraten müssen einen Punkt abgeben und kommen auf 22 Prozent und das obwohl sie gerade erst die Fraktionsspitze im Landtag mit dem Kölner Jochen Ott neu besetzt haben. Hier ist also kein Effekt zu sehen. Die AfD legt um 6 Prozent auf 15 Prozent zu und kommt damit auf ihren besten Wert im NRW-Trend. Die FDP könnte um einen Prozentpunkt auf 6 Prozent zulegen und die Linke wäre mit 3 Prozent nicht im NRW-Landtag vertreten. Die sonstigen Parteien kommen auf 6 Prozent.

Obwohl CDU und Grüne jeweils hinter ihr Ergebnis bei der Landtagswahl im Mai 2022 zurückfallen, würden auch die aktuellen Zustimmungswerte für eine schwarz-grüne Mehrheit im Düsseldorfer Landtag reichen.

Infrastruktur und Schule werden besonders negativ wahrgenommen

Das „WDR“-Magazin „Westpol“ fragte nach der Zufriedenheit auch in unterschiedlichen Politikfeldern. Besonders negativ wird die Schulpolitik von Schwarz-Grün bewertet: Hier sind 72 Prozent unzufrieden und bei der Verkehrsinfrastruktur sogar 82 Prozent. Aber auch im Kernthema der Grünen schneidet die schwarz-grüne Landesregierung nicht gut ab, bei den umwelt- und klimapolitischen Maßnahmen. Hier sind zwar 29 Prozent zufrieden, aber 67 Prozent unzufrieden. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Integration von Geflüchteten: 29 Prozent der Menschen in NRW sind hier mit der Regierungspolitik zufrieden aber 64 Prozent unzufrieden. Überraschend ist, dass Schwarz-Grün gerade im Themenkomplex Innere Sicherheit punktet. 45 Prozent der Menschen in NRW sind zufrieden bei der Kriminalitätsbekämpfung. Aber 51 Prozent sehen die Arbeit kritisch.

Reul vor Wüst

Dieses Bild zeigt sich auch bei den Personalien. So liegt NRW-Innenminister Herbert Reul vor Ministerpräsident Hendrik Wüst, wenn es um deren Leistung geht. 45 Prozent finden die Arbeit von Hendrik Wüst aktuell überzeugend. Wüst muss zur Umfrage im Oktober 2022 ordentlich Federn lassen: -6 Prozent. Reul erhält 2 Prozentpunkte mehr Zuspruch für seine Arbeit und kommt auf 48 Prozent Zustimmung und nur 21 Prozent sehen diese kritisch.

Die stellvertretende Ministerpräsidentin Mona Neubaur bekommt für ihre Leistungen nur 24 Prozent Zustimmung. Zur vorherigen Umfrage 3 Prozent weniger Zustimmung. Die Schulministerin Dorothee Feller, CDU, die Integrationsministerin Josefine Paul, Grüne und Verkehrsminister Oliver Krischer, Grüne sind nahezu unbekannt in NRW.  Alle drei schaffen es gerade einmal knapp über die 10 Prozent Hürde.

Die K-Frage

40 Prozent der Menschen in Nordrhein-Westfalen halten den amtierenden Ministerpräsidenten Hendrik Wüst für einen geeigneten Kanzlerkandidaten der CDU/CSU. Der amtierende CDU-Chef Friedrich Merz erreicht hier nur 29 Prozent, aber der Bayer Söder 30 Prozent. Daniel Günther, Ministerpräsident aus Schleswig-Holstein erreicht nur 18 Prozent Zustimmung. Auch bei den CDU-Anhängern liegt Wüst mit 59 Prozent Zustimmung vor Merz mit 49 Prozent, Söder mit 40 Prozent und Günther mit 22 Prozent.


Hinweise zur Umfrage von „Westpol“: Für den NRW-Trend hat Infratest dimap vom 12. bis 15.06.20231.159 Wahlberechtigte telefonisch (681) und online (478) befragt. Ihre Antworten sind repräsentativ für alle Wahlberechtigten.


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ag