Köln | Im Vorfeld der Passagen 2014 und des Design-Parcours Ehrenfeld führte report-k.de | Kölns Internezeitung ein Interview mit der Passagen-Macherin Sabine Voggenreiter.

Report-k: Frau Voggenreiter, in wenigen Tagen beginnen parallel zur Möbelmesse „imm“ wieder die „Passagen“ und der „Designparcours in Ehrenfeld“. Als Verantwortliche der Passagen von der ersten Stunde an haben Sie die Entwicklung der Designszene miterlebt und mitgestaltet. Was unterscheidet die Passagen 2014 von denen der 1990er Jahre?

Voggenreiter: In den Grundfesten ist es dieselbe Veranstaltung geblieben: es geht also immer noch um 100 Prozent Design, und um ein breites Spektrum einerseits der Teilnehmer, da geht es von Herstellern und Designern von High End Design über Galerien, Hochschulen, Kulturinstitutionen, Museen bis zu experimentellen Projekten junger Designer, die Kleinserien oder Prototypen oder auch Konzepte praesentieren. Anderseits ist auch das thematische Spektrum breit – Möbel und Einrichtung stehen natürlich im Vordergrund, aber auch der Bezug zur Architektur, zu Materialien, Licht, Textiles, zum Urbane war und ist ein wichtiges Element. Die Situation und die Stimmung, auch die oeffentlche Wahrnehmung von Design hat sich seit den 1990er Jahren sehr verändert: es ist kein Thema für Eliten mehr, sondern spricht breite Schichten der Gesellschaft an. Viele Leute lassen sich bei den PASSAGEN inspirieren, viele haben über Jahre eigenes Design Know How erworben und orientieren sich daran. Es freut mich persoenlich sehr , dass das Thema Design so viel demokratischer geworden ist. Die PASSAGEN sind seit der 1990ern viel groesser geworden und sie haben wesentlich mehr Besucher…

Wie viele Unternehmen und Designer beteiligen sich in diesem Jahr an den beiden Events?

Es sind 168 Projekte insgesamt, der Design Parcours Ehrenfeld ist ein wichtiges Element, es gibt viele Gruppenausstellungen oder „Cluster“, so dass man von ein paar Hundert Beteiligten sprechen kann.

Der „Design-Parcours Ehrenfeld“ hat sich seit 2008 zu einem festen Bestandteil der „Passagen“ etabliert. Welchen Stellenwert nimmt der Parcours innerhalb der „Passagen“ für Sie persönlich ein?

Für mich ist der Design Parcours sehr wichtig, er lag in der Luft, also musste ich ihn erfinden. Das Zusammenspiel von Kreativität und Urbanem, von alternativen Konzepten und nachhaltiger Orientierung ist einmalig in Ehrenfeld.

Gibt es etwas, worauf Sie sich während der „Passagen“ und des „Design-Parcours“ besonders freuen?

Ich freue mich täglich auf meinen eigenen kleinen Parcours und auf die Begegnungen mit den Protagonisten und den Besuchern und ich freue mich auch, dass wir noch einmal das Heliosgelaende bespielen können, mit einer sehr schönen Designers Fair, mit den tollen Shows der Gronicles aus den Niederlanden und mit Köln Design und den Hochschulen Krefeld und Dortmund.
Vielen Dank für das Interview.

Autor: Daniel Deininger
Foto: Passagen-Macherin Sabine Voggenreiter