Köln | Die Gewerkschaft Verdi hat angekündigt die Streiks bei der Deutschen Post heute nochmals auszuweiten. In Nordrhein-Westfalen rief Verdi mit Schichtbeginn am Morgen weitere 1.000 Brief- und Paketzustellerinnen und –zusteller zur unbefristeten Arbeitsniederlegung auf. Damit sind laut Verdi-Angaben allein in NRW inzwischen über 5.500 Beschäftigte im Streik. Davon betroffen sind auch Zustellpunkte in den Niederlassungen Köln-West (Aachen, Kerpen, Bedburg, Köln).

„Wenn es sein muss, können wir noch viel mehr“, so der Verdi-Fachbereichsleiter für Postdienste in NRW, Uwe Speckenwirth in einer Mitteilung von Verdi zur Ausweitung des Streiks. Nach Gewerkschaftsangaben sieht es in einigen Zustellpunkten inzwischen „chaotisch“ aus, weil Sendungen nicht bearbeitet würden.

Verdi habe geliefert, aber die Post habe den Kompromissvorschlag vom Tisch gewischt, so Speckenwirth. Nun würden die Beschäftigten mit ihren Mitteln dafür sorgen, dass die Konzernleitung die Haltung „alles oder nichts“ revidiert. Verdi habe der Post nach sechs Verhandlungsrunden mit zehn Verhandlungstagen in der vergangenen Woche ein umfassendes Angebot vorgelegt, um den Konflikt zu bereinigen. Dabei sei man „an die Schmerzgrenze des Möglichen“ seitens der Gewerkschaft gegangen. Das Angebot sah einen Verzicht auf lineare Lohnerhöhungen und eine Änderung der Entgelttabelle vor. Im Gegenzug sollten die 49 Regionalgesellschaften(DHL Delivery) unter den Haustarifvertrag der Deutschen Post fallen und Schutzregelungen zu Kündigungen und Fremdvergabe weiter bestehen.

Autor: dd
Foto: Erneut mehr Streikende bei der Post (Symbolfoto)