Köln | Grundsätzlich sind im ersten Halbjahr die Preise für Bestands-Eigentumswohnungen in Köln weiter gestiegen, die Preissteigerung hat sich in manchen Bereichen jedoch im Gegensatz zum Vorjahr abgeschwächt. Enorme Zuwächse gab es jedoch auch, etwa in Ehrenfeld mit über 18 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt der Kölner Haus- und Grundbesitzerverein in seinem Preisspiegel für das erste Halbjahr 2014.

So habe sich der Anstieg in Lagen wie etwa Lindenthal abgeschwächt, von vormals 10 Prozent auf aktuell rund 9,4 Prozent, so der Preisspiegel. Auch im rechtsrheinischen Norden sind die Steigerungsraten nicht mehr so hoch wie noch vor einem Jahr.

Gefragt sind laut Kölner Haus und Grund weiterhin die Gebiete im Kölner Westen wie Sülz, Klettenberg oder Lindenthal. Es zeige sich jedoch, dass hier die Preise ein Niveau erreicht hätten, das viele Menschen dazu bewege, auf andere Kölner Stadtgebiete wie etwa Ehrenfeld, Nippes oder auch Braunsfeld auszuweichen. Das hat etwa in Ehrenfeld zu einer Preissteigerung von 18,4 Prozent im Vergleich zur letzten Erhebung geführt.

Braunsfeld und Deutz mit Durchschnittswerten von 3.000 Euro und mehr

Eine ähnliches Bild zeichnet sich laut Haus und Grund auch im innenstadtnahen, rechtsrheinischen Raum, in den Stadtteilen Deutz, Kalk oder Poll ab. Erstmals ergäben sich dadurch auch in Braunsfeld, Bayenthal, Riehl oder auch Deutz Durchschnittswerte von 3.000 Euro pro Quadratmeter oder mehr.

Laut Einschätzung von Haus und Grund  ist das absolute Preisniveau in vielen Bereichen Kölns nach wie vor gemäßigt, auch wenn die Steigerungsraten bei den Preisen oft noch zweistellig seien. Oft genug lägen die Quadratmeterpreise noch unter 2.000 Euro im Durchschnitt. Damit zeige sich Köln immer noch als Ort, an dem sich nicht nur Gutverdiener mit Eigentum versorgen könnten.

„Unzureichende Baufertigstellungszahlen“

Der Kölner Haus- und Grundbesitzerverein sieht jedoch mit Besorgnis auf die nach wie vor unzureichenden Baufertigstellungszahlen. Nach den aktuellen Bevölkerungsprognosen müsste der Großteil der benötigten Wohnungen in relativ kurzer Zeit bereitgestellt werden, da der Bevölkerungszuwachs in rund 10 Jahren schon seinen Höhepunkt erreicht haben werde.

Angesichts der benötigten Zeit für Planung und Fertigstellung ist jedoch derzeit nicht damit zu rechnen, dass die zuwandernde Bevölkerung in diesem Zeitraum ausreichend Wohnraum vorfinden werde. Maßnahmen wie etwa die Mietpreisbremse sollten nach Meinung des Kölner Haus- und Grundbesitzer-Vereins daher unbedingt unterbleiben, sie seien „investitionsabschreckend“.

Autor: dd | Foto: HUG Köln
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