Köln | Die Stadtwerke Köln (SWK) schließt ihr Geschäftsjahr 2016 mit einem Jahresüberschuss von 49,1 Millionen Euro ab. Somit soll das Geschäftsjahr um rund 22 Prozent besser ausgefallen sein, als geplant, teilt der Vorstand am heutigen Nachmittag mit. Aus dem Jahresüberschuss erhält die Stadt Köln eine Ausschüttung von 45 Millionen Euro – geplant waren 40 Millionen. Der Gesamtumsatz der Gesellschaften des Stadtwerke Köln Konzerns betrug ohne Energiesteuer rund fünf Milliarden Euro. Das sind vier Prozent mehr als im Vorjahr.

Erfolgreiches Geschäftsjahr 2016

Insgesamt betrug die Ergebnisabführung der SWK, so der Vorstand, im Geschäftsjahr 2016 221,6 Millionen Euro (2015: 249,5 Millionen Euro). Neben dem Jahresüberschuss schließe dies die Verlustübernahmen für KVB und Kölnbäder ein. Hinzu kommen die Konzessionsabgabe der Rheinenergie sowie die Gewerbesteuer, die die SWK an die Stadt abführt. 2016 investierten die Konzerngesellschaften 296,9 Millionen Euro, davon 267 Millionen Euro in Sachanlagen. Die Hauptinvestitionstätigkeit mit 137 Millionen Euro lag im Geschäftsfeld Energie und Wasser, gefolgt von 57 Millionen Euro im Bereich ÖPNV und 35 Millionen Euro für den Ausbau der Telekommunikationsangebote. Für den Bereich Hafenumschlag und Güterverkehr wurden 21 Millionen Euro aufgewendet, die Investitionstätigkeit im Geschäftsfeld Abfallentsorgung und -verwertung umfasste 29 Millionen Euro. 18 Millionen Euro entfielen auf sonstige Geschäftsfelder.

GEW Köln bleibt wesentlicher Wertbringer

Das Geschäftsergebnis der Zwischenholding GEW Köln lag 2016, aufgrund einer Wertberichtigung der Anteile an der Netcologne mit 108,3 Millionen Euro unter Vorjahr (2015: 139,8 Millionen Euro). Mit 126,6 Millionen Euro (Vorjahr 125,5 Millionen Euro) hat die Rheinenergie maßgeblich zum Ergebnis der GEW Köln beigetragen. Auch für die Brunata-Metrona wurde ein Ergebnisanstieg verzeichnet. Die Netcologne sei weiterhin gut im Markt positioniert und werde den Ausbau seines Glasfasernetzes planmäßig fortsetzen.

KVB: „besonderes Jahr in der Unternehmensgeschichte“

Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) blickt erneut auf ein gutes Geschäftsjahr zurück, sagt Jürgen Fenkse, Vorstandsvorsitzender der KVB und Geschäftsführer der SWK. 277,7 Millionen Fahrgäste sollen 2016 die Busse und Stadtbahnen der KVB genutzt haben. 1,5 Millionen, oder 0,5 Prozent mehr als 2015. Auch bei den Zeittickets – Jobticket, Schülerticket, Studententicket oder Monatsticket – registrierte die KVB im vergangenen Jahr 304.500 Kunden. Das seien 700 mehr als 2015. Aufgrund der gestiegenen Fahrgastzahlen und der Tarifanpassung im VRS stiegen damit auch die Fahrgelderlöse um 4,4 Prozent von 230,7 Millionen auf 240,9 Millionen. Euro. Die Umsatzerlöse 2016 lagen bei 284,9 Millionen Euro, erklärt Fenkse (2015: 256,3 Mio. Euro).

Den Kostendeckungsgrad konnte die KVB von 78,5 Prozent auf 81,4 Prozent steigern. 2016 habe sich das Unternehmensergebnis von minus 88,4 Millionen Euro auf minus 76,1 Millionen Euro deutlich verbessert und sei einer der niedrigsten der letzten Jahrzehnte. Dieses Ergebnis resultiere jedoch aus mehreren Einmaleffekten, wie zum Beispiel aus der Einnahmenabrechnung des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) für die Jahre seit 2009 und werde sich in den nächsten Jahren nicht wiederholen, erklärt Fenkse.

HGK erzielt Rekordergebnis

Die Häfen und Güterverkehr Köln (HGK) habe ihr Geschäftsjahr 2016 mit einem Rekordergebnis von 8,1 Millionen Euro (2015: 3,3 Mio. Euro) abgeschlossen. Trotz einer schwierigen Marktsituation im Schienengüterverkehr und in der Binnenschifffahrt konnte die HGK ihre Erträge aus Beteiligungen steigern, sagt Horst Leonhardt, Sprecher des Vorstandes der HGK und Geschäftsführer der SWK.

Mit der Übernahme der neska-Gruppe Ende 2015 habe die HGK eine Reihe von Terminals und Niederlassungen am Rhein, aber auch an anderen Standorten in Deutschland, erworben haben, die die bestehenden Geschäfte mit Binnenschiff und Bahn stärken sollen.

Die Rheincargo, das Gemeinschaftsunternehmen der HGK und der Neuss-Düsseldorfer Häfen, habe 2016 in den Häfen Köln, Neuss und Düsseldorf 28 Millionen Tonnen umschlagen, ein Plus von 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr, so Leonhardt. Der Eisenbahngüterverkehr der Rheincargo sank um 4,2 Prozent auf 22,4 Millionen Tonnen. Insgesamt seien 2016 von der HGK-Gruppe – Rheincargo, neska, HTAG – 71,0 Millionen Tonnen Güter transportiert worden.

Der Verkauf von Grundstücken im Deutzer Hafen an die Stadtentwicklungsgesellschaft moderne stadt habe sich zudem ebenfalls positiv auf die Bilanz ausgewirkt, betont Leonhardt. Die Erträge aus dem Verkauf der Grundstücke sollen der HGK bis in das Jahr 2022 zufließen.

AWB Köln verzeichnet positive Entwicklung

Die AWB blicke auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2016 zurück, sagt der Vorstand der SWK. Der Gesamtumsatz soll 2016 auf 153,2 Millionen Euro gestiegen sein. (2015: 139,9 Mio. Euro). Bedingt durch geänderte Ausweisregelungen im Rahmen des Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetzes (BilRUG) enthalten die Umsatzerlöse des Jahres 2016 insgesamt 9,8 Millionen Euro, die im Vorjahr unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen worden wären, sagt der Vorstand. Eine positive Entwicklung zeige auch der Jahresüberschuss in Höhe von 15,9 Millionen Euro (Vorjahr: 14,2 Mio. Euro). Dieser wirtschaftliche Erfolg sei zu einem großen Teil auf die vertraglichen Preisanpassungen, aber auch auf Leistungsausweitungen zurückzuführen.

AVG Köln mit Geschäftsverlauf 2016 zufrieden

Die stabile Konjunktur soll 2016 erneut für ein ausreichendes Abfallaufkommen gesorgt haben, so dass die Sortieranlagen derAbfallentsorgungs- und Verwertungsgesellschaft Köln (AVG) Ressourcen wie auch die Restmüllverbrennungsanlage gut ausgelastet waren. Der Trend der letzten Jahre mit leicht rückläufigen kommunalen Mengen habe sich nicht fortgesetzt. Um fast zehn Prozent gestiegen seien die Bioabfallmengen aus dem Kölner Stadtgebiet.

Die Umsatzerlöse erreichten mit 98,7 Millionen Euro nahezu den Vorjahreswert in Höhe von 99,6 Millionen Euro, erklärt der Vorstand. Mit 14,4 Millionen Euro habe die AVG Köln ein gutes Unternehmensergebnis erzielt (Vorjahr: 12,2 Mio. Euro).

Kölnbäder mit dem besten Unternehmensergebnis seit 2010

Die Kölnbäder erzielten 2016 einen Umsatz in Höhe von 14 Millionen Euro (Vorjahr: 13,0 Mio. Euro). Der Verlust der Kölnbäder verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 1,12 Millionen Euro und lag mit minus 17,6 Millionen Euro deutlich unter dem Planansatz (-19,6 Mio. Euro). Das gute Unternehmensergebnis konnte trotz leicht gesunkener Besucherzahlen infolge der wetterbedingt schlechten Freibadesaison (2016: 2,49 Mio.) durch den Ausbau der Kursangebote und striktes Kostenmanagement erzielt werden.

moderne stadt

Die moderne stadt verwirklicht große Stadtentwicklungsprojekte wie zum Beispiel den Rheinauhafen oder das Clouth-Quartier und handelt mit doppelter Kompetenz: Sie sei innerhalb dieser Bauprojekte sowohl mit dem Bau und der Vermarktung von Wohn- und Bürogebäuden als auch als Bauträger selbst aktiv. Ihr Engagement in weiteren Projekten – beispielsweise in Porz, Ehrenfeld und insbesondere dem Deutzer Hafen – eröffnet der Gesellschaft starke Entwicklungspotenziale. 2016 verzeichnete sie ein Umsatzergebnis von 63,2 Millionen Euro (Vorjahr: 58,2 Millionen Euro). Der Jahresüberschuss lag bei 8,9 Millionen Euro (2015: 10,3 Millionen Euro). Er resultiert maßgeblich aus dem Verkauf von Grundstücken.

Autor: Irem Barlin
Foto: Die Geschäftsführung der Stadtwerke Köln, von links nach rechts: Jürgen Fenske, Horst Leonhardt und Dr. Dieter Steinkamp