Der elektrische Rennbolide emc 2022 aus der Rennwagenschmiede der TH Köln., den eMotorsport Cologne im Juli 2022 präsentierte. | Foto: Bopp

Köln | Am 28. Juli präsentierte auf dem Campus der TH Köln das eMotorsports Cologne Team seinen neuen und verbesserten elektrischen Rennwagen. Zugleich bot das studentische Rennsportteam einen Einblick in seine Arbeit.

Im Team von eMotorsports Cologne der TH Köln bauen seit 2009 Studierende elektrisch angetriebene Rennwagen. In jeder Saison organisiert sich das Team aus Studierenden neu und ist aus unterschiedlichen Studiengängen zusammengesetzt. Die Rennwagen, die die Teams bauen sind für Formula Student Wettbewerbe. Jedes Auto ist ein Unikat. Der Anspruch des Teams: „Wir wollen Pioniere sein, Innovationen vorantreiben und die Zukunft der Elektromobilität gestalten.“ Das immer weiterentwickelte Rennfahrzeug soll modernste Ingenieurskunst und Spitzentechnologie in sich vereinen. Dabei teilen sich die Studenten die Arbeiten auf, etwa an der Batterie und der Elektronik, der Aerodynamic oder dem Bau des Chassis.

„Das ist mein Hobby“

Lukas Flad, COO des Teams 2022, antwortete auf die Frage, warum er nicht normalen studentischen Gepflogenheiten, wie Feiern in Kölle, nachgehe, klar und eindeutig: „Das ist mein Hobby. Ich lerne viel und kann mich selbst verwirklichen, wenn ich hier im Team mit anderen Studierenden mit denen ich das gleiche Interesse teile nach den Vorlesungen und Klausuren zusammenkomme und danach entwickelt. Innerhalb von einem Jahr so ein Fahrzeug auf die Beine zu stellen ist eine Möglichkeit, die ich mir nicht entgehen lassen konnte.“

Über 40 Teammitglieder schrauben am Boliden und nicht nur männliche Studierende. Flad erklärt, dass eine Studentin auch zum Team der Fahrer:innen zähle. Flad nennt die Formula Student die größte Renndisziplin, die keiner kenne. Denn die Serie ist durchaus bei Unternehmen bekannt und es gibt mehr als 100.000 Ehemalige, die sich als Studierende in der Formula Student engagierten. Das Kölner Team ist europaweit aktiv, auch wenn es weltweite Teams gibt. In den Wettbewerben gehe es aber nicht so sehr um das Gegeneinander, sondern mehr um das Miteinander, denn dort träfen Gleichgesinnte aufeinander, die sich offen und fachlich über technische Fragen austauschten.

Der neu vorgestellte Kölner eBolide wird zum ersten Mal auf einer Rennstrecke in der Nähe von Barcelona in Spanien eingesetzt und zwar am 28. August. Tagsüber seien die Teams auf der Rennstrecke und am Abend bekochen sich alle mit Spezialitäten aus ihren Regionen, so Flad.

Die technischen Details zum neuen kölschen eBoliden

Der Rennwagen, so Flad, sei vollelektrisch und mit einem Allradantrieb versehen. An jedem Rad ist ein Motor angebracht. Der Rennwagen kann innerhalb von 3 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen. Dafür gibt es in der Formula Student eine eigene Disziplin: Acceleration. Auf einer 75 Meter langen Strecke werden die Höchstgeschwindigkeiten erreicht, die auf 120 km/h begrenzt ist. Das hängt damit zusammen, dass Studierende die Rennwagen lenken und nicht professionelle Rennfahrer. Das Fahrzeug wiegt unter 170 Kilogramm und ist damit leicht.

Das Team startete 2005 mit Verbrennern und stellte 2009 auf Elektroantrieb um. Mit der Show 2022 präsentierte das Studententeam das 11. Fahrzeug aus der Rennwagenschmiede der TH Köln.

red01