Unter dem Motto „Geschichte, Wandel, Perspektiven“ veranstaltet die Stadt Köln und der Arbeitskreis Friedhof, in dem sich Fachverbände aus dem Bestattungswesen zusammengeschlossen haben, am 19. September den "Tag des Friedhofs". Die Veranstaltung findet auf Melaten, Kölns ältestem Friedhof, statt und beginnt um 10:30 Uhr mit einer Begrüßung von Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes. Die Stadt Köln und der Arbeitskreis Friedhof möchten mit dem Programm am Tag des Friedhofs Besuchern den Zugang zu sensiblen Themen, wie Sterben, Tod, Bestattung und Trauer ermöglichen. Bestatter Brian Müschenborn bemerkt einen Wandel im Umgang mit diesen Themen: „Die meisten Begräbnisse sind weiterhin konservativ“, so Müschenborn, aber je jünger der Verstorbene sei, desto eher gehe der Trend dahin, „dessen Lebenswelt in die Bestattung miteinzubeziehen“. Ein Sektempfang oder ein Faß Kölsch am Grab sei keine Seltenheit mehr.

Mit der Bimmelbahn über Melaten
Am „Tag des Friedhofs“ wird es entsprechend unkonventionelle Programmpunkte für ein junges Publikum geben, so etwa das Kinder-Theaterstück „Die Tochter des Sargmachers“, das um 11 Uhr und um 15 Uhr in der Trauerhalle aufgeführt wird. Ebenfalls an die ganze Familie richtet sich eine zwischen 11 und 16:30 Uhr fünfmal stattfindende Führung, bei der die Highlights von Melaten, etwa das Millowitsch-Grab, mit einer Bimmelbahn angefahren werden. Für historisch Interessierte wird es unter anderem eine von Kulturhistoriker Dr. Wolfgang Stöcker geleitete Führung zum Thema Denkmäler und Denkmalschutz geben. Stöcker wird sich der Frage widmen, welche zeitgenössischen Grabsteine einmal denkmalgeschützt werden könnten.

Friedhöfe als "Oase der Ruhe"
Nicht zuletzt wolle man die Besucher einladen, „den Friedhof als Oasen der Ruhe und des Friedens kennenzulernen“, so Manfred Kaune, Amtsleiter des Amts für Landschaftspflege und Grünflächen. Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenlos. Der „Tag des Friedhofs“ findet seit zehn Jahren traditionell am dritten September-Wochenende statt. Köln war bundesweit die erste Stadt, die einen Tag des Friedhofs veranstaltete. Inzwischen gibt es die Veranstaltung unter anderem auch in Hamburg und Berlin.


Foto oben: (v.l.n.r.) Adelheid Biermann von der Steinmetz- und Bildhauergenossenschaft, Manfred Kaune, Leiter des Grünflächenamts und Brian Müschenborn vom Bestatterverband stellten das Programm des Tag des Friedhofs vor


Alexandra Spürk für report-k.de/Kölns Internetzeitung