Köln |aktualisiert|  In der laufenden Tarifrunde 2013 lehnt die IG Metall Köln-Leverkusen das aktuelle Angebot der Arbeitgeber aus der Metall- und Elektroindustrie der Kölner Region ab und ruft alle Arbeitnehmer in dieser Branche zu einem großen Aktions- und Warnstreiktag am 13. Mai 2013 ab 9:00 Uhr auf.  Am 7. und 8. Mai sind bereits Warnstreiks in einigen Betrieben im Rhein-Erft Kreis geplant. Der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeber-Verbandes „Kölnmetall“, Wolfgang Reß, forderte die IG Metall auf, von Arbeitsniederlegungen abzusehen und sich stattdessen an einer konstruktiven Lösung der aktuellen Tarifrunde am Verhandlungstisch zu beteiligen.

Die Betriebsräte und Vertrauensleute der IG Metall Köln-Leverkusen hatten am Freitag, den 26. April 2013 im DGB Haus das erste Verhandlungsangebot der Arbeitgeber für die Metall- und Elektroindustrie diskutiert. Dabei wurde das von den Arbeitgebern unterbreitete Angebot – zwei Monate ohne Tariferhöhung, danach für 11 Monate ab 1.Juli 2013 eine Erhöhung von 2,3 Prozent –  einhellig als „völlig unzureichend“ abgelehnt. 

Das Angebot sei weit entfernt von der IG Metall Forderung nach 5,5 Prozent. Es berücksichtige nicht die starken Preissteigerungen der letzten Monate insbesondere für Energiepreise, Lebensmittel und Mieten, so die Gewerkschafter. Außerdem gebe es keinen fairen Ausgleich für die abverlangten Leistungsanforderungen und keine Beteiligung an den guten Gewinnergebnissen der Metall- und Elektroindustrie, so die IG Metall weiter. Daraus zögen die Betriebsräte der Kölner Region, die 54.900 Arbeitnehmer in der Kölner Region (Köln, Leverkusen, Rhein-Erft, Rhein-Berg, Langenfeld/Monheim) vertreten, den Schluss,  die nächsten Verhandlungen mit den Arbeitgebern gut vorbereiten zu wollen. Wenn offensichtlich Argumente in den Verhandlungen allein nicht reichten, dann werde man die Unterstützung der Belegschaften für die IG Metall Forderungen öffentlich machen.

Mit dem 1. Mai war die Friedenspflicht in der Metall- und Elektroindustrie ausgelaufen. Die IG Metall Köln-Leverkusen teilte mit, sie werde die Belegschaften ab dem 7. Mai zu Warnstreiks aufrufen. Einen ersten Schwerpunkt von betrieblichen Warnstreiks soll es am 7. und 8.Mai 2013 geben. Einen besonderen Schwerpunkt von Warnstreiks plant die IG Metall am Montag, den 13. Mai 2013 rund um die „Bay-Arena“ in Leverkusen, wo die nächsten Verhandlungen in NRW stattfinden.

Kölner Metall-Arbeitgeber kritisieren Ankündigung massiver Warnstreiks als „unverantwortlich“

Als „unverantwortlich“ hat der Arbeitgeberverband „Kölnmetall“ die Ankündigung der IG Metall bezeichnet, Warnstreiks in den Metall- und Elektro-Unternehmen der Region durchzuführen. Die IG Metall vergebe damit die Chance, Verhandlungen in einer vernünftigen und sachgerechten Atmosphäre fortzuführen, so der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Wolfgang Reß. Bei einer aktuellen Inflationsrate von 1,2 Prozent in Nordrhein-Westfalen bedeuteten die angebotenen 2,3 Prozent ein spürbares Plus für die Beschäftigten, die „reflexartige Androhung von Warnstreiks“ sei „keine faire Antwort auf ein faires Angebot“.

Angesichts der sehr unterschiedlichen wirtschaftlichen Lage der Unternehmen in der Region stoße das Angebot bei vielen Firmen bereits an die Grenze des Machbaren.  Reß forderte die IG Metall auf, von Arbeitsniederlegungen abzusehen und stattdessen an einer konstruktiven Lösung der Tarifrunde 2013 am Verhandlungstisch mitzuarbeiten und sich konstruktiv mit dem Angebot der Arbeitgeber auseinanderzusetzen.

Autor: dd
Foto: Symbolfoto