Heute beginnt die Vorlesungszeit des Sommersemesters 2010. Der allgemeine Studierendenausschuss der Universität zu Köln (AStA) begrüßt am Montag traditionell alle neuen Studierenden der Universität. Der AStA nutzt jedes Semester diesen Anlass, um auf Missstände an der Universität aufmerksam zu machen. Dieses Semester wird auf den Mangel an Masterstudienplätzen hingewiesen. Die momentane Praxis sieht nicht vor, dass alle Studierenden mit Bachelorabschluss einen Masterplatz erhalten können. Auf zehn Bachelorplätze fällt derzeit nur ein Masterplatz. Schuld an dieser Situation ist die fehlerhafte Umsetzung des Bologna-Prozesses. meint der AStA. Die derzeitige Generation an Studierenden scheine dafür herhalten zu müssen, neue Studienkonzepte zu erproben. Dies sei ein Missstand, der nicht hingenommen werden könne.

"Reise nach Jerusalem"
Sympolisch wollen die Studierende dies durch das bekannte Spiel „Reise-Nach-Jerusalem“ umsetzen. Auf dem Alberuts-Magnus-Platz laufen sie um einen Stuhl und versuchen sich ihren einen Masterplatz zu sichern. Dieses Experiment verläuft unter den Augen der Professoren in einem Käfig. Denn ähnlich wie Versuchskaninchen fühlten sich derzeitige Studierende innerhalb der anstehenden bzw. schon umgesetzten Bolognareform. "Es darf nicht sein, dass Studierende mit einem Bachelor-Abschluss die Hochschulen verlassen müssen, weil für sie kein Platz vorhanden ist. Jeder der, einen Master machen möchte, sollte dies auch dürfen. Die soziale Selektion wird durch die derzeitige Praxis nur noch verschärft.“ erklärt Christian Poell, AStA-Vorsitzender der Universität zu Köln. „Für ein gerechtes und faires Bildungssystem werden Studierende, Schüler und Azubis am 22. April 2010 in Köln auf die Straße gehen und für ihre Rechte demonstrieren. Dieses Jahr haben wir die Chance etwas zu verändern. Sonntagsreden wurden in der letzten Zeit genug geschwungen. Es wird Zeit, dass davon auch etwas umgesetzt wird!“ fordert Jan S. Weber, Bildungspolitikreferent des AStA der Universität zu Köln.

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