Köln | Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) hat die Beschäftigten in der Privaten Abfallwirtschaft in dieser Woche zu Warnstreiks aufgerufen. Den Auftakt bilden soll eine Aktion vor der Hauptverwaltung des Unternehmens Sita Deutschland am 17. März in Köln. Für Köln werden die Tarifbeschäftigten von Remondis Region Rheinland sowie Reterra Service zu Warnstreiks aufgerufen.

Hintergrund ist laut Verdi ein „völlig unzureichendes Angebot der Arbeitgeber“ in der zweiten Tarifrunde. Verdi fordert für die Beschäftigten in der Privaten Abfallwirtschaft eine Einkommenserhöhung von sieben Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

Um den Druck vor der dritten Runde, die am 26. März 2015 in Berlin stattfindet, zu erhöhen, hat Verdi nun die Beschäftigten zu Warnstreiks aufgerufen. „Wir fordern die Arbeitgeber auf, ein deutlich verbessertes Angebot vorzulegen“, betont Verdi-Verhandlungsführerin Ellen Naumann. Die im Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft (BDE) organisierten Arbeitgeber hatten in der zweiten Verhandlungsrunde am 17. Februar ein Angebot vorgelegt, nachdem die rund 65.000 Beschäftigten 1,1 Prozent mehr erhalten sollen. Verdi lehnte dieses als „völlig unzureichend“ ab.

„Die Private Abfallwirtschaft ist ein Branche im Mindestlohnbereich“, so Naumann. „Die Entgelte liegen deutlich unter denen der Kommunalen Abfallwirtschaft. Es besteht ein großer Nachholbedarf für die Beschäftigten.“ Auch vergleichbare Branchen wie der Groß- und Außenhandel und das Speditionsgewerbe hätten sich in den letzten Jahren in der Entwicklung der Einkommen dynamischer gezeigt. Die Private Abfallwirtschaft verliere daher an Attraktivität, um Fachkräfte wie beispielsweise Berufskraftfahrer zu gewinnen.
„Seit Jahren hat die Leistungsverdichtung zugenommen, die Anforderungen steigen und die Realeinkommen halten mit der Preissteigerung nicht Schritt“, erklärt die Gewerkschafterin. Die Beschäftigten würden endlich eine angemessene Erhöhung ihrer Einkommen erwarten, zumal es im letzten Jahr lediglich eine Einmalzahlung gegeben habe.

Autor: dd
Foto: Verdi-Streikende (Symbolfoto)