Kunst- und kulturhistorischer Parcours durch die letzten fünf Jahrhunderte
400 Jahre, nachdem Galileo zum ersten Mal sein Teleskop auf den Mond richtete, und 40 Jahre nach Armstrongs Landung auf dem Erdtrabanten zeigt das Wallraf-Richartz-Museum die erste umfassende Kunstausstellung zu diesem Himmelskörper. Der Mond“ ist ein kunst- und kulturhistorischer Parcours durch die letzten fünf Jahrhunderte. Die rund 150 Exponate erzählen, wie sich die Menschheit in dieser Zeit optisch und künstlerisch dem Mond genähert hat. Die Erfindung des Teleskops und der Fotografie sowie das Aufkommen der bemannten Raumfahrt läuten dabei die wichtigsten Epochen ein.

Höhepunkte der Ausstellung: Galilei und Manet
Die Auswahl der Exponate reicht von mittelalterlichen Tafelbildern und romantischen Gemälden über astronomische Instrumente bis hin zu Raumfahrtfotografien und zeitgenössischer Kunst. Alle Gemälde, Zeichnungen, Druckgraphiken, Modelle und fotografischen Aufnahmen spiegeln die große Faszination wider, die der Mond seit je her auf die Menschheit ausübt. Zu den Höhepunkten der Ausstellung gehören zwei Original-Ausgaben von Galileos „Sternenbote“ und Manets „Mondschein über dem Hafen von Boulogne“, dem ersten impressionistischen Nachtbild überhaupt. So ist der Sternenbote die erste Publikation, die Zeichnunegn nach dem Blick durch ein Teleskop zeigen. Aus der Zeit der Aufklärung stammt eine Mondkarte, die in einem Buch befestigt ist und sich drehen läst: Johannes Hevelius gehörte 1647 zu den ersten, die Kratern auf dem Mond Namen verliehen. Meist nach Fürtsenhäusern ebnannt, das sie deren Auftraggeber waren. Dass Bilder vom Mond auch durchaus in den Wohnungen der Menschen hingen, macht ein Ölgemälde von Franz Schrank  1810 deutlich.  Im Wohnzimmer einer Biedermeier-Familie hängen mehrere Bilder, die den Planeten darstellen.  Unterschiedlich ist dabei immer, wie der Mond beispeilsweise in der Romantik dargestellt wird. "Es gibt keinen romantischen Mond", erklärt Musuemsdirektor Andreas Blühm. Bei Caspar David Friedrich ist etrwa der Mondaufgang eine Allegorie auf die Auferstehung Christi, während der Mond bei Karl Blechen ein kalter, übereister ist."Darüber hinaus eidmeten sich karl VAlentin und Liesl Karlstadt  mit einer Fotocollage 1928 der Darstellung des Monds auf der Bühne. Von 1858 stammt die erste Fotografie vom Mond, damals noch unscharf – Fotografen kannten noch nicht die richtige Belichtungszeit. Der Bogen der weiteren gezeigten Künstler spannt sich von Stefan Lochner und Albrecht Dürer über Jean-Francois Millet und Felix Vallotton bis hin zu Max Ernst und Michael Light.

Zu sehen ist „Der Mond“ im Wallraf im Internationalen Jahr der Astronomie vom 26. März bis zum 16. August 2009. Ein reiches Rahmenprogramm öffnet die Kunstgeschichte hin zur Astronomie, Psychologie und Literatur. Zweite Station der Ausstellung ist das Museum of Fine Arts in Houston/Texas vom September 2009 bis Januar 2010.

Infobox:
Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud
Obenmarspforten (am Kölner Rathaus)
Haltestelle: Dom/Hbf oder Heumarkt

Öffnungszeiten
Di/Mi/Fr 10-18 Uhr
Sa/So/Fei 11-18 Uhr,
Do 10-22 Uhr
Mo geschlossen

Nadin Hüdaverdi für report-k.de/ Kölns Internetzeitung