Das Symbolbild zeigt den Eingang zum Sicherheits-Check am Flughafen Köln Bonn

Die Warnstreiks an den Flughäfen in Nordrhein-Westfalen haben in Düsseldorf, Köln-Bonn und Dortmund zu erheblichen Verspätungen und Flugausfällen geführt. Etwa 750 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes beteiligten sich an den Arbeitsniederlegungen. Die Be- und Entladung der Frachtmaschinen am Flughafen Köln-Bonn kam teilweise völlig zum Erliegen. Im Passagierverkehr der NRW-Flughäfen mussten über 30 Flüge gestrichen werden.

„Die Warnstreiks waren nur ein Vorgeschmack auf  das, was möglich ist, wenn die Arbeitgeberseite weiterhin auf Eskalation setzt“, erklärte ver.di-Sprecher Günter Isemeyer. „Wer wie Minister Friedrich das Angebot von 1,77 Prozent für ein Jahr als substanziell bezeichnet, kann die Betroffenen auch gleich zu unbefristeten Streiks auffordern“. Flughafenbeschäftigte, Krankenschwestern, Erzieherinnen Müllwerker und alle anderen Beschäftigten im öffentlichen Dienst ließen sich nicht mehr auf Reallohnverluste ein.

Köln/Bonn: 19 Maschinen unbeladen am Boden

Am Flughafen Köln-Bonn waren allein in der Nacht 250 Beschäftigte im Ausstand, am Morgen kamen über 150 dazu. Große Teile der Fracht blieben von 0:00 bis 10:00 Uhr liegen. Nach Gewerkschaftsinformationen mussten 19 Maschinen unbeladen am Boden bleiben, andere flogen leer weiter. Durch den Streik der Gepäckabfertigung, der Bodenverkehrsdienste, Technik, Sicherheit, Verwaltung und der Tarifbeschäftigten der Bundespolizei kam es auch im Passagierverkehr zu Annullierungen und Verspätungen.

Keine Gepäckabfertigung in Düsseldorf

Am Flughafen Düsseldorf konnten 25 Passagiermaschinen nicht starten, viele Flieger hatten Verspätungen. Hier streikten von 4:00 bis 12:00 Uhr die Gepäckabfertigung, Busdienste, der Crewtransport, die Werkstätten sowie Teile der Flughafenfeuerwehr. Verspätungen gab es am Dortmunder Flughafen, wo Maschinen nicht betankt wurden und die Bodenverkehrsdienste sowie Beschäftigte der Luftsicherheit und der Passage für drei Stunden die Arbeit niederlegten. Am kommenden Mittwoch und Donnerstag (28./29.3.) findet in Potsdam die 3. Verhandlungsrunde für die rund zwei Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen statt. ver.di fordert eine Entgelt- und Besoldungserhöhung von 6,5 Prozent für 12 Monate. Als soziale Komponente soll die Erhöhung mindestens 200 Euro monatlich betragen. Außerdem will die Gewerkschaft, dass Auszubildende unbefristet übernommen und die Ausbildungsvergütungen um 100 Euro erhöht werden. In Nordrhein-Westfalen sind rund 577.000 Beschäftigte von dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst betroffen.

Autor: Henriette Hohm