Den Vorboy, mit geliehenem Main Act machte heute auch der unter dem Label lolila vertretene Daniel Decker, alias Pawnshop-Orchestra. Sein Name Programm. Er leiht sich andere Musiker aus wenn er ins Studio geht oder live auftritt. Singt aber Playback, wenn gerade mal keine Band griffbereit im Publikum steht. 



Traurige, melancholische Liebeslieder, weil die einfacher zu schreiben sind, textet, komponiert und trägt Daniel Decker am liebsten vor. Das Motiv der unerfüllten Liebe, Tristan & Isolde schmalzt er gar nicht, zu manchmal nicht ganz beabsichtigt verzerrten Gitarrenklängen. Sensationell sind seine Solo-Einlagen, die einen manchmal etwas überraschen und die ganze Aufmerksamkeit des Publikums fordern.

Begeisterte weibliche Fans zücken ihre Powershots.

Das Pawnshop-Orchestra hat bisher eine 7inch veröffentlicht und jetzt gerade eine fette Produktion hinter sich. Daniel Decker hat mit befreundeten Bands den Longplayer „vandeville“ eingespielt, der im Frühjahr 2005 ebenfalls auf dem Label lolila herauskommt.




Am heutigen Abend spielte Daniel auch zwei Songs mit Na, Sabine wie sieht´s aus in München. Seit 2001 steht er meist alleine auf der Bühne, davor war er aktiv in einer Punkband unterwegs und machte vor allem seine Heimat Kaarst unsicher. Seine Bühneneinsamkeit erklärt er auch mit seiner diktatorischen Art genaue Vorstellungen von Musik zu haben…


Ute hilft Daniel bei seinen Gitarrenproblemen

Besonders sehenswert sind auch immer wieder die Umbauphasen, technischen Probleme, reinster Slapstick. Völlig Selbstverständlich. Um das Publikum wird sich dabei gar nicht gekümmert, eben mal noch die Gitarre wechselt, oder der Percussionist setzt sich mit nem großen Kölsch zu einem Gast im Publikum.


Beate Engels am Bass



Ute Frey von Na, Sabine wie sieht´s aus in München


Berko van Boxmer scherzt mit einem Feuerwehrhelm, das Souvenir vom letzten Auftritt auf dem Feuerwehrfest in Wuppertal.


Am Schlagzeug Henrik Müller




Mit einem Song für Sebastian Deisler näherte sich der Pre-Act gemeinsam mit dem Main-Act dem absoluten Höhepunkt, was zu ekstatischen Ausbrüchen wie „und die Hände in die Höhe“ führte



Dann kam Na Sabine, wie sieht´s aus in München, deren Namen abgeleitet ist von der Frage Ede Zimmermanns, dem legendären Rocker von XY ungelöst, an seine Tochter. Die diesen Wahnsinns-Job natürlich nur wegen Ihrer Begabung hatte…



Berühmte Umbaupause


und eindeutige Aussagen der weiblichen Bandmitglieder

Sprache, Witz, Charme, sich nicht festlegen, alles probieren, alle Instrumente durchwechseln, bis auf die Drums, das kann nur der Henrik Müller, das beschreibt noch nicht ausreichend diese vier sympathischen Musiker und Ihren Sound aus Beat und Garage POP. In Wirtschaftsgazetten würde man schreiben No Ranks no titles, alles für die Firma, ähnlich ist es hier, ach mach Du das Interview Ute. Musik, Komik und Spaß stehen im Vordergrund.


„Seit dem 60sten Geburtstag meiner Mutter“, rechnet Ute Frey, also acht Jahre besteht die Band. Die Mitglieder, Beate Engels, Berko van Boxmeer, Henrik Müller und Ute Frey, kommen aus Düsseldorf, Neuss und Köln. Mittlerweile sind zwei CDs produziert und veröffentlicht, mit ganz einfachen Titeln, wie kann es anders sein: „Alles wird sich ändern, nur die Wurst hat zwei“ und „Eine Flasche Musik, bitte„. Ihren Witz und Ihre Comedy auf der Bühne sehen Na Sabine, wie sieht´s aus in München in der Nähe von Didi, ja sie lesen richtig, Hallervorden. Dem unvoreingenommenen Besucher kommt Show und Musik auch ein wenig in der Tradition der Dadaisten rüber, an deren Tradition ja auch die einzelnen Garage-Bands andocken.





Wie könnte es anders sein, bei diesem Namen, alle Songs sind in Deutsch vorgetragen, an der Diskussion um die Deutsch-Radio Quote will man sich aber absichtlich nicht beteiligen. Große Gigs hatte man am Anfang im heimischen Wohnzimmer, wo man die Freunde belästigt hat, im Kindergarten Wuppertal, im Zakk in D-dorf und einer der größten Gigs war ein Feuerwehrfest in Wuppertal, wo zwar keiner zuschaute, die Band aber egoistisch in Feuerwehrhelmen auftrat und Spaß hatte.

Der Spaßfaktor ist 100%, aber auch der Sound, ob der nicht gerade optimalen Bedingungen in der ehemaligen Kegelbahn nicht gerade von schlechten Muttis. Eine hörens- und sehenswerte Band. Mehr Infos zur Band gibts auch im Netz unter dem Label: www.lolila.de



Hasans Geburtstagsgeschenk, das Simrock-Krocko mit Hut.


Überhaupt paßten beide Acts hervorragend in den Geheimtipp-Keller von Hasan Akin, der hier seit mehr als einem Jahr die Simrock Bar betreibt. Eine Bar mit ganz eigenem Charme, die bis morgens um 5:00 Uhr geöffnet ist. Manchmal ist die Bar am Sonntag geschlossen, da bietet es sich an vorher anzurufen: 0221.519370. Da treffen sie auch mal die Grafikerin von nebenan die gerade einen neuen Köln-Krimi layoutet und der im Büro die Decke auf den Kopf fällt und die deshalb mit Ihrem i-Book einfach in den Keller zum Konzert umzieht. Dort kann man auch hervorragend in den schwarzen Ledersofas lümmeln.


Hasan Akin der Wirt der Simrock Bar

In der Simrock Bar gibt es regelmäßig Konzerte und Lesungen im Keller, das nächste Konzert ist am 29.10.2004 um 21:00 Uhr DRUMFISH mit Funk Jazz. Die Simrock Bar ist in der Körnerstr. 65/direkt Ecke Stammstr.