Köln | Superlative, über Superlative, über Superlative verkünden die Macher der „gamescom 2013“, die in ihre fünfte Edition startet, im edel gediegenen Ambiente des Hotel Wasserturm, wo man normalerweise eher analoge Silbersurfer in Marineblau mit Messingknöpfen beim Champagner antrifft. 600 Aussteller aus 40 Ländern hätten sich zur „gamescom 2013“ angekündigt, man erwartet 275.000 Besucher und bis zum 1. Juni 2013 hat man bereits 45.000 Tickets verkauft, verkündet die Kölnmesse. Auch 2013 wird das City Festival wieder in der Innenstadt parallel angeboten mit den nicht mehr ganz frischen Bands Tocotronic oder Klee.

Neue Konsolen sollen Taktgeber der Messe werden

Nach einem Jahr in dem einige Big Player durch Abwesenheit glänzten, haben sich jetzt wieder alle großen Namen, die auch neue Konsolen im Angebot haben für die „gamescom 2013“angekündigt: Nintendo, Microsoft und Sony. Natürlich sind bei den Spieleanbietern Namen wie Turtle Entertainment oder Elecronic Arts mit am Start, um nur zwei aus der langen Liste zu nennen. In den Hallen 6 bis 9 bleibt der Konsumentbereich und damit sozusagen die Gameszone. Insgesamt verspricht die Kölnmesse, die mit über 275.000 Besuchern rechnet, eine neue Aufenthaltsqualität mit verbessertem Catering, Loungeflächen und breiteren Hauptgängen, um dem erwarteten Besucheransturm besser begegnen zu können. Die Aussteller hätten sich auch noch einmal besser auf die Konsumenten eingestellt. In der Halle 11 wird der Eingangsbereich für Besitzer von Vorverkaufstickets sein.

Frankreich ist Partnerland 2013

Auch der Businessbereich sei aufgearbeitet worden und präsentiert in diesem Jahr das Partnerland Frankreich. In Frankreich so die Organisatoren, spielen 28 Millionen Aktive, die rund 2,8 Millionen Euro im Jahr umsetzen. Für die französische Gamesindustrie sei Deutschland ein Key Markt, aber man wolle die „gamescom 2013“ auch nutzen um mit Partnern aus der ganzen Welt, spezial aus Asien oder aus den USA ins Gespräch zu kommen, so Nicolaus Gaume, Präsident des Syndicat National du Jeu Vidéo. Der Businessbereich wird in den Hallen vier und fünf zu finden sein. Neben dem Business-Messebereich wird die Entwicklerkonferenz GDC Europe, der „gamescom campus“ und Kongress stattfinden. Die Kölnmesse ist zur Bewerbung der „gamescom 2013“ auf eine internationale Roadshow gegangen und war in 15 Ländern unterwegs, darunter neu auch in den Ländern Ungarn, Tschechien, Japan und China, neben den Klassikern wie USA oder Großbritanniens.

Drei Megatrends

Der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware BIU spricht von einem umfassenden Wandel der digitalen Spiele, was das Leitmotiv der „gamescom 2013“ mit dem Titel „next generation of gaming“ verdeutliche. Man macht drei Megatrends aus. Die neue Konsolengeneration, die Intensivierung des Spielerlebnisses und neue Spielmöglichkeiten durch die Cross-Plattform-Gaming, das jetzt konkret werde. Daneben läge im Trend das „soziale Spielen“ und mobile Games. Katharina C. Hamma, Geschäftsführerin der Koelnmesse verspricht 400 Premieren bei den Spielen. Viele Unternehmen so Hamma, warten mit ihren Premieren extra die „gamescom 2013“ ab, um dann ihre Neuheiten in rund sechs Wochen zu präsentieren.

Maximilian Schenk vom BIU betonte, dass Frankreich Vorbild sei, nicht nur weil dort viele Entwickler tätig seien, sondern weil dort Games überall präsent seien, etwa an Autobahnraststätten. Es werde Quantensprünge in der Intensität der Spielerlebnisse geben, so Schenk und die Branche, die in guter Verfassung sei, habe große Investitionen in neue Titel getätigt. Auf der „gamescom 2013“ werde die Playstation 4 spielbar sein, sowie die Xbox One von Microsoft und die Nintendo Wii U. Die neuen Konsolen seien der Taktgeber der „gamescom 2013“ und so lobt Schenk, habe es einen Quantensprung im technischen Bereich, in der Bandbreite der Speicherflächen oder der Bewegungssteuerung wie etwa kinect von Microsoft gegeben. Die neuen Konsolen so der Geschäftsführer des BIU veränderten die Art und Weise wie und wie wir zusammenspielen.

Crossplattform ist Megatrend

Mit den neuen Konsolen sei es möglich und das werden die 400 Spielepremieren zeigen, auf unterschiedlichen Plattformen zu spielen, eine bessere filmische Darstellung, ein neues Gameplay und Storytelling und mehr Detailtiefe in der Grafik zu realisieren. Die Spiele hätten auch an inhaltlicher Themenbreite gewonnen und griffen auch ernstere Themen, wie die totale Vernetzung der Gesellschaft auf. Schenk verspricht ein breiteres Line up für die neue Konsolengeneration, die in Zukunft auch im Bereich Crossplattform besser aufgestellt seien. Man beginne in Zukunft ein Spiel auf der Konsole, spiele es auf dem Tablet in der U-Bahn weiter und setzt am Abend vor dem Laptop sein Spiel fort und startet immer genau dort, wo man zuvor aufgehört habe. In den neuen Konsolen seien auch die sozialen Netze tiefer integriert, zum einen die der Konsolen, aber auch fremde wie Facebook oder Twitter. Es gebe mehr Möglichkeiten interaktiv mit anderen Spielern über dass Spiel zu philosphieren oder das Game zu hinterfragen, so Schenk.

Auch die Älteren spielen mehr

Schenk stapelt nicht tief, wenn er von den „Games als Leitmedium der digitalen Kultur“ spricht. In Deutschland spielten mindestens einmal die Woche 26 Millionen Menschen*, so der BIU. Die Gamer würden auch immer älter, schon heute sei jeder zweite Spieler über 30 Jahre alt. 2012 wurden in Deutschland 73,7 Millionen Computer- und Videospiele verkauft, wie eine GFK Studie unter 25.000 Deutschen ergeben habe. Die GFK hat auch herausgefunden, dass sich der Umsatz von 1,99 Millionen auf 1,85 Millionen Euro abgeschwächt habe. Als Grund gibt man hier den Wechsel bei den Konsolen an.

* Alle Zahlen des BIU beziehen sich auf die repräsentative GFK Umfrage unter 25.000 Deutschen.

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Fakten und Zahlen

„gamescom 2013“
Kölnmesse
Köln-Deutz
21.-25. August 2013
21. August: Fachbesucher, Wildcard-Besitzer und Medien
Der BIU ist Träger der „gamescom 2013“, die Kölnmesse Veranstalter
Für Privatbesucher ab 6,50 Euro pro Tag und ab 32,00 Euro Dauerticket
Für Fachbesucher
Tageskarte: 32,00 Euro (Vorverkauf: 28,00 Euro)

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Autor: Andi Goral
Foto: Dr. Maximilian Schenk, Geschäftsführer des Bundesverbandes Interaktive Unterhaltungssoftware, dem ideellen Träger der „gamescom“ und Katharina C. Hamma, Geschäftsführerin der Kölnmesse GmbH, dem Veranstalter der „gamescom“.