Köln | Am 5. Oktober um 10 Uhr ist es soweit: Dann öffnet zum 32. Mal die Anuga, die weltweit größte Messe für Nahrungsmittel und Getränke, ihre Tore. Fachleute können sich dann zwischen dem 5. und 9. Oktober 2013 auf 284.000 Quadratmetern über die neuesten Trends der Lebensmittel- und Getränkebranche informieren. Zu den Trends gehören in diesem Jahr unter anderem vegetarische und fair gehandelte Produkte sowie regionale Spezialitäten und Bio-Produkte.

Insgesamt stellen 6.777 Anbieter aus 98 Ländern auf der diesjährigen Anuga aus, so viele wie nie zuvor. Darunter sind 825 deutsche Aussteller. Der Slogan „Die Welt zu Gast“ würde bei der diesjährigen Anuga deshalb besonders zutreffen, so Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse. Bei den ausländischen Anbietern steht Italien mit mehr als 1.000 Ausstellern an der Spitze, gefolgt von Spanien mit knapp 500 Anbietern. Die südeuropäische Krise sei bei der Anuga somit nicht spürbar, so Böse weiter. Ganz im Gegenteil, gerade südeuropäische Länder würden die Anuga nutzen, um neue Kunden zu treffen.

Ein Partnerland hat die Anuga 2013 nicht. Bewusst habe man darauf verzichtet, um die Leistungsfähigkeit Deutschlands in den Mittelpunkt zu stellen. Neu ist auch, dass nur noch Bio-Produkte gezeigt werden dürfen, die über anerkannte Zertifizierungen verfügen. Dadurch sollen Einkäufer noch mehr Sicherheit bei ihrer Produktauswahl erhalten. Zudem wird es erstmalig eine Sonderschau zum Thema Olivenöl geben.

Beim Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) steht auf der diesjähriges Anuga der verantwortungsvolle Konsum im Mittelpunkt. Da sich mittlerweile rund ein Viertel der deutschen Verbraucher mit diesem Thema beschäftigen würden, wolle man die Menschen darin unterstützen, „einen umwelt- und sozialethisch ausgezeichneten Konsumstil zu führen“, so Franz-Martin Rausch, Hauptgeschäftsführer des BVLH. Der Umsatz von Bio-Lebensmitteln sei 2012 um 6 Prozent auf 7 Milliarden gestiegen, und auch der faire Handel würde weiter an Bedeutung gewinnen. Die Ausgaben der Deutschen für Lebensmittel hätten sich aber nicht verändert. Weiterhin würden die Bundesbürger rund 11 Prozent ihres Einkommens für Nahrungsmittel ausgeben. Ob die Deutschen für Lebensmittel in Zukunft tiefer in die Taschen greifen müssten, dazu wollte Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), keine Prognose wagen. Es gäbe allerdings Hinweise darauf, dass die Preise entweder stagnieren oder steigen würden. Preissenkungen seien nicht in Sicht.

Autor: Xenia Kuczera
Foto: Die Anuga 2013 findet vom 5. bis zum 9. Oktober in den Hallen der Kölnmesse statt (Symbolfoto).