Kubanisches Temperament in der Manege
Als Besucher der gestrigen Premiere vom Circus Probst musste man sich eingestehen, dass Zirkus fasziniert – egal wie alt man ist. Neben neuartigen und klassischen Tierdressuren waren vor allem die akrobatischen Leistungen der Artisten ein Highlight. Gleich zu Beginn sprang die Amaury-Troupe durch die Manege. Mit überdimensionierten Sprungseilen und kubanischem Temperament heizten sie das Publikum mit Bodenakrobatik am Seil auf und sprangen Salti nach Salti – und das sogar in Pyramidenform über 1 bis 3 Seile. Zirkus-Tochter Stephanie Probst zeigte mit ihrem „Pas-de-trois“ eine waghalsige Akrobatik: Auf dem Rücken von drei massigen Friesen-Hengsten vollführte sie akrobatische Kunststücke. Daneben überzeugte der Circus Probst mit einer auf Schnelligkeit abgezielten Jongleurdarbietungen von Daikel, der schneller jonglierte als manche Kinderaugen sehen konnten. Dabei sparte er auch nicht an der Auswahl und Anzahl seiner Jongliergegenstände. Immer mit einem Lächeln auf dem Gesicht wusste er, so wie der Rest des Zirkus-Ensembles auch, das Publikum zu begeistern.

Akrobatik unter der Zirkuskuppel
Ein weiterer artistischer Höhepunkt der Premiere war die Bungee-Artistik, vornehmlich nur in Köln zu sehen, des Troupe Cirkaribe aus Kuba. Unter Hochspannung wirbelten 4 Artisten an der Decke des Zirkuszeltes, mit Bungeeseilen befestig, durch die Luft. In ihren neon-farbenden Kostümen und bei gedämmtem Licht, sahen sie dabei aus, wie Vögel, die in fließenden Bewegungen und ohne große Anstrengung durch den Raum flogen. Für die Augen ein wahres Freudenspiel. Für einen angehaltenen Atem sorgte jedoch erst der Kubaner Utnier, der vollkommen ohne jegliche Art von Sicherung in großer Höhe an einer Art Schaukel turnte und manchmal nur von seinen Füßen gehalten hin und her schaukelte.

Vom Kamel bis zum "Zony" war alles dabei
Insgesamt präsentierte der Circus Probst eine gelungene Abwechslung zwischen Artistik und Tier-Präsentation. Ganz nach dem Motto „Tiere außer Rand und Band“ präsentierte Reinhard Probst seine Exoten-Parade mit Tieren aus 5 verschiedenen Kontinenten. Vom ungarischen Steppenrind über Zebra und Kamel bis hin zu Emu und Lama lief alles durch die Manege und zeigte unter der Leitung von Probst sein Können. Weitaus eleganter ging es bei der Dressurnummer von Stephanie Probstzu, die klassische Pferdedressur auf hohem Niveau vorführte. Für den roten Faden in jedem Zirkusprogramm sorgen die Clowns. So auch im Circus Probst, wo das Clown-Duo Lolli&Co. für reichlich Lachmuskelkater sorgte. Da wurden Zirkusmitarbeiter erschossen und der Mord dann ganz charmant nach Clowns-Manier auf das Publikum geschoben oder betrunken (gespielt) Trampolin gesprungen.

Wer selbst in der Pause nicht genug von der Zirkus-Atmosphäre kriegt, dem bietet der Circus Probst eine kostenlose Besichtigung ihrer Bestallungen an. Dort ist unter anderem das bis jetzt weltweit einzigartige „Zony“ beherbergt: Eine Kreuzung aus Zebra und Pony, zur Welt gekommen im Circus selbst. Insgesamt präsentierte sich der Zirkus gestern als eingespieltes und professionelles Team, dem man die Freude an ihrem Beruf deutlich ansehen konnte. Ein Abend, der sicherlich nicht nur den Kleinen sondern auch den Großen gefallen haben sollte und seinen Besuch wert ist.

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