Kurzer Spielbericht: Deutschland steht im WM-Viertelfinale
Deutschland steht im Viertelfinale der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika. Die deutsche Mannschaft besiegte England im Achtelfinale am Sonntagnachmittag mit 4:1. In der 20. Minute war Deutschland durch Klose in Führung gegangen, nachdem Neuer den Ball durch einen Abstoß weit in die Hälfte der Engländer geschossen hatte. Podolski erhöhte zwölf Minuten später zum 2:0, nachdem er von Müller per Querpass bedient worden war. England schloss weitere fünf Minuten später in der 37. Minute durch eine Ecke zum 2:1 auf. Neuer kam aus dem Tor heraus, erwischte den Ball aber nicht, Upson köpfte direkt ein. Nur eine Minute später schoss Lampards eigentlich das 2:2, welches aber durch einen Schiedsrichterfehler nicht gegeben wurde. Millionen Fernsehzuschauer konnten im Gegensatz zu den Unparteiischen schon im Live-Bild deutlich erkennen, dass der Ball eindeutig hinter der Linie war. Nachdem Deutschland jetzt vorübergehend etwas verunsichert agierte, besorgte Müller in der 67. Minute das 3:1. Der Münchner stand komplett frei und hämmerte den Ball aus 14 Metern in die kurze Ecke. Drei Minuten später sorgte Müller für die vorgezogene Entscheidung. Özil wurde mit einem langen Pass auf der linken Seite steil geschickt, enteilte Barry, drang in den Sechzehner ein und bediente im richtigen Moment Müller mit einem Querpass. Damit trifft Deutschland am Samstagnachmittag um 16 Uhr im Viertefinale in Kapstadt auf den Sieger der Partie Argentinien gegen Mexiko, die am Abend ausgetragen wird.

"Rache für Wembley"
Bei den Engländern hagelt es Kritik an dem Referee und das Beweisfoto prangt schon riesig auf der Online-Ausgabe der "Sun", dem britischen Boulevardblatt mit der passenden Headline: "U RA  Useless Referee". Nichts war es mehr mit den drei Löwen und dem Foto der deutschen Nationalmannschaft auf Safari-Toru am heutigen Abend. Aber die Engländer benennen auch die "blinden" Schiedsrichter als Schuldige, die den Ausgleich verhindert haben und  dieser Ausgleich so ist man zumindest in England der Meinung hätte dem Spiel vielleicht eine andere Wendung gegeben.  Aber in den Leserkommentaren der Sun gibt es dann auch andere die von den drei zahnlosen Löwen sprechen, die Müll gespielt haben.  Bei der "Gazetta dello Sport" in Italien fühlt man sich wegen des nichtgegebenen Lampard Tores gar als späte Revanxche ans Wembley-Finale erinnert und auch Deutschlands größte Boulevardzeitung "Bild" spricht von Rache für Wembley.

Riesige Fanfeste in der ganzen Republik
Mit rund 35.000 Fans vor der Lanxess Arena hat Köln eines der größten Fanmeilen in der Republik, In Berlin gehen Schätzungen allerdings von 300.000-500.000 Fans beim einzigen offiziellen FIFA Fan Fest in der Republik aus. Natürlich ging auf den Kölner Ringen erst einmal gar nichts mehr. Die Polizei und das Ordnungsamt hatten frühzeitig abgeriegelt und auch hier lustwandelten tausende Fans schon lange bevor die ersten Autocorsi aus den Vorstädten eintrafen, die aber etwa in Ehrenfeld auf der Venloer Straße auch schon stürmisch begrüßt und bejubelt wurden. Auch am Stadtgarten stapelten sich die Fußballfans. Auf der Zoobrücke war allerdings auch noch Minuten vor dem Schlusspfiff in Bleomfontain freie Fahrt angesagt. Und sogar auf dem Rhein hatte ein Schiffer großes Tuch in Schwarz-Rot-Gold geflaggt.

Merkel von deutschem Spiel begeistert
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich nach dem WM-Spiel Deutschland gegen England begeistert gezeigt. "Das war ein tolles Spiel und ein toller Sieg. Ich bin noch ganz bewegt. Der Mannschaft kann man nur gratulieren und kann nur sagen: Weiter so!", sagte Merkel am Rande des G20-Gipfels in Toronto. Sie habe ein solches Spiel zum ersten Mal mit einer englischen Kommentierung gesehen. "Das, was hier an Akzeptanz für die junge Mannschaft gezeigt wurde, wird sich weltweit herumsprechen", so die Bundeskanzlerin. Ob sie als Zuschauerin zum Viertelfinale fahren werde, ließ die Kanzlerin noch offen. Der britische Premier Cameron habe sich die zweite Halbzeit gemeinsam mit ihr angesehen. "Er hat uns natürlich gratuliert. Es herrschte eine sehr schöne, sportliche Atmosphäre zwischen den britischen und deutschen Teilnehmern", so die Kanzlerin.

[ag; dts]