Düsseldorf | Jeder fünfte Auszubildende in Nordrhein-Westfalen beklagt die fachliche Qualität des Unterrichts am Berufskolleg. Das geht aus dem heute veröffentlichten Ausbildungsreport des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) Nordrhein-Westfalen hervor. Als ausreichend oder mangelhaft bewerteten demnach 19 Prozent der Befragten ihren Berufsschulunterricht. Zudem wurde die Ausstattung der Schulen kritisiert.

Übungsgeräte veraltet

„Die Ergebnisse zeigen, dass es zum Teil erhebliche Mängel an den Berufskollegs gibt“, sagte die DGB-Bezirksjugendsekretärin Anke Unger in Düsseldorf. Besonders im gewerblich-technischen Bereich seien Lernwerkstätten oft schlecht ausgestattet, teilweise seien Materialien rar oder Übungsgeräte veraltet. Insgesamt ist die Mehrheit der Auszubildenden (69 Prozent) mit der Qualität der Ausbildung zufrieden, allerdings gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Berufen. Besonders zufrieden sind laut Ausbildungsreport angehende Bankkaufleute und Elektroniker, schlechte Bewertungen gaben Hotelfachleute und Friseure ab.

„Zwei von drei Auszubildenden werden mit Aufgaben betraut, die nichts mit ihrer eigentlichen Ausbildung zu tun haben“, kritisierte der DGB-Landeschef Andreas Meyer-Lauber. Fast jeder zweite Befragte gab zudem an, regelmäßig Überstunden leisten zu müssen. Dieses Bild habe sich in den vergangenen fünf Jahren kaum verändert, sagte Meyer-Lauber.

Der DGB hatte hat für den Ausbildungsreport 3.191 Auszubildende aus den 25 häufigsten Ausbildungsberufen befragt.

Autor: dapd
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