Jetzt wechselt die 24-Jährige ins Profilager (auch wenn sie wohl weiterhin Amateurkämpfe bestreiten wird.) In ihrem ersten Weltmeisterschaftskampf am 24. März in Athen kämpft sie gegen die Griechin Maria "Iron Barbie" Pantazi – in dergleichen Gewichtsklasse und demselben Verband wie Kickbox-Star Christine Theiss, deren Kickboxkämpfe regelmäßig live im Fernsehen übertragen werden. Zurück von einem mehrwöchigen Trainingsaufenthalt in Thailand sprachen wir mit der Kölner Ausnahmesportlerin.

Interview: Christoph Mohr

Nach nicht weniger als acht Weltmeister-Titeln als Amateurin wechseln Sie nun ins Profi-Lager. Heißt das, dass Sie jetzt auch davon leben können?
Da Kampfsport immer noch als Randsportart gilt, ist es schwer davon leben zu können, auch im Profibereich.

Was verändert sich nun für Sie als Profi?
Das wird sich zeigen. Zunächst mal heißt es am 24.3. einen guten Kampf abzuliefern, jede Menge Spaß zu haben und reichlich Erfahrung sammeln

Im eigentlichen Hauptberuf arbeiten Sie Kreditsachbearbeiterin bei einem Kölner Finanzdienstleister. Wie haben Sie eigentlich bislang Beruf und Training unter einen Hut gebracht?
Mein Arbeitgeber, die abcfinance GmbH, unterstützt mich sehr und steht voll hinter mir. Aufgrund der vorhandenen Fitnesstage und der Gleitzeitregelung ist es mir sogar möglich, dort zusätzlich zu trainieren.

Für den Kampf müssen Sie "abspecken"?
Richtig. Es ist zwar eine harte, aber auch sehr interessante und förderliche Erfahrung für mich. Wie sagt man so schön: "Wer andere bezwingt ist kraftvoll. Wer sich selbst bezwingt, ist unbezwingbar".

Sie kämpfen in Athen nach "K 1"-Regeln. Was ist denn das?
Anders als das klassische Vollkontaktkickboxen, wie man es von Christine Theiss kennt, ist im K1 der Einsatz von Kniestößen zum Körper und Tritte auf dem Oberschenkel (Low-Kicks) erlaubt.

Ist ein Kampf mit low kicks und Kniestößen härter?
Hart sind beide Varianten. Da es zwei verschiedene Arten des Kampfsportes sind, lässt es sich nur schwer sagen, welche härter sind.

Was macht eigentlich den Kick aus, in den Ring zu steigen?
Für mich gehört Kampfsport einfach zum Leben. Ich möchte mich stets verbessern und neues lernen. Im Ring hat man die Möglichkeit das Erlernte einzusetzen und daran zu wachsen. Dieser Sport hat eine tiefer gehende Bedeutung für mich. Man lernt nicht nur die Techniken, etc. man lernt fürs Leben.

Sie kämpfen nun in der gleichen Gewichtsklasse wie Christine Theiss, Deutschlands bekanntester Kickboxerin, deren Kämpfe mittlerweile live im Fernsehen gezeigt werden. Ein Vorbild für Sie?
Christine Theiss hat für den Bekanntheitsgrad und das Image des Sports viel getan bzw. erreicht. Wir profitieren alle davon, sie macht unseren Sport gesellschaftsfähig. Das schätze ich sehr an ihr.

Könnte es sein, dass Sie irgendwann auch einmal gegen Christine Theiss in den Ring steigen werden?
Vielleicht…

Christine Theiss ist ja nicht nur als Sportlerin sehr erfolgreich, sondern auch in den Medien präsent, rekelt sich auch nackelig für das ein oder andere Männermagazin. Wird man(n) Sie demnächst auch in Maxim oder FHM sehen?
Wohl eher nicht…

Noch etwas, was Sie unbedingt loswerden möchten?
Ich danke allen die mich so wunderbar unterstützen, meine Familie, Freunde, Arbeitskollegen, Trainingspartner, den Rheinfighters Köln,… aber allen vorweg meinem Trainer und guten Freund Frank Fiedler, ohne ihn ich niemals so weit gekommen wäre.

Interview Christoph Mohr