Köln | Unter den freiberuflich tätigen Journalisten, die für den WDR arbeiten, herrsche große Verunsicherung. Das meldet die Journalistengewerkschaft DJV-NRW.  Werden einige Freie bereits seit Jahren zu Terminen geschickt, ohne dass sie berufsunfallversichert sind? Der WDR antwortete auf eine Anfrage von report-K.
 

Die Sachlage rund um den Unfallversicherungsschutz der WDR-Freien ist unklar. Anscheinend hat es im Jahr 2012 eine Änderung in der Verfahrensweise der Versicherungsträger gegeben, die dazu geführt haben könnte, dass hunderte für den Sender tätige freie Journalisten nicht mehr über die Berufsgenossenschaft (BG) versichert waren. Aktuell sollen ca. 1.400 Freie in der BG gemeldet sein, rund 500 nicht. Wie es dazu kommen konnte, muss dringend aufgeklärt werden, fordert der DJV.
Der DJV-NRW informiert heute seine freien Mitglieder beim WDR über die Situation. Er rät den Betroffenen, sich auf jeden Fall selbst zu versichern. Frank Stach: „Eine faire Geste des Hauses wäre es, sich freiwillig an diesen Kosten für die private Absicherung zu beteiligen.“
 
Report-K hat beim WDR nachgefragt, wie man dort die Situation einschätzt. Sprecherin Metzinger antwortete: „Es ist richtig, dass wir dieses Thema zur Zeit im Hause diskutieren. Früher war es so, dass der Unfallversicherungsschutz leistungsbezogen erfolgte, d.h. bei dem gleichen freien Mitarbeiter war eine Tätigkeit unfallversichert, die andere nicht. Der WDR hat dies auf Grund gesetzlicher Vorgaben 2012 geändert. Seit dem wird personenbezogen festgelegt, wer für seine WDR-Tätigkeit gesetzlich unfallversichert ist. (Diejenigen, die auch in den sonstigen Zweigen der gesetzlichen Versicherungen angemeldet sind.) Nach Abstimmung mit der BG hat der WDR gar nicht die Möglichkeit, selbständige freie Mitarbeitende in der gesetzlichen Unfallversicherung zu versichern. Die Unfallversicherung ist personenbezogen und kann von daher nur von den selbständigen freien Mitarbeitenden selbst mit der BG abgeschlossen werden.“

Autor: Andi Goral