Köln | Vom 06. bis 09. März findet in den Hallen der Kölner Messe die „Farbe – Ausbau und Fassade“, Europas Leitmesse für Maler, Lackierer, Trockenbauer aber auch Architekten und Designer statt. Insgesamt 420 Aussteller – rund 20 Prozent davon stammen aus dem Ausland – zeigen verteilt auf drei Hallen Innovatives rund um das Thema Farben, Lacke, Stuck und Putz. Aber auch Anbieter von Produkten aus Bereichen wie Raumausstattung oder Wärmedämmung sind auf der Messe vertreten. Der Veranstalter rechnet bis zum Wochenende mit rund 50.000 Fachbesuchern.
Zu finden sind dabei zahlreiche namhaften Hersteller sowie Marktführer der Branche wie Caparol, Henkel, die Meffert Unternehmensgruppe, PPG Coatings, Sto, oder Valpaint sowie zahlreiche andere etablierte und neue Unternehmen aus der Branche. Sie alle werben in den nächsten Tagen um die Einkäufer aus dem Fachhandel, die sich in den nächsten Tagen über Neuerung und Verbesserungen vonseiten der Hersteller informieren werden.
Bei den Herstellern von Lacken und Farben ist der diesmalige Schwerpunkt der Messe, die im Drei-Jahres-Zyklus abwechselnd in Köln und München stattfindet, auf Nachhaltigkeit gesetzt. So hat Farbe schon längst mehr zu erfüllen als eine Fassade oder Innenwand einheitlich zu tünchen. Moderne Anstriche erfüllen heute strenge Kriterien im Hinblick auf Umweltverträglichkeit, Emmission (Stichwort: Lösemittel) – auch direkt beim Auftragen – sowie im Hinblick auf wärmedämmende oder auch schmutzabweisende Eigenschaften.
Aber auch dem Kunden-Service rund um die Farbe kommt eine größere Bedeutung zu. So gibt es beim Marktführer Caparol künftig die Möglichkeit, anhand eines simplen Fotos ein 3-D-Modell der Immobilie oder der Wohnung erstellen zu lassen, die man neu gestalten möchte. Mit Hilfe dieses Modells kann man dann zusammen mit einem Farbberater verschiedenste Gestaltungskombinationen ausprobieren und diese direkt am Modell auf sich wirken lassen.
Gel verhindert Eintrocknen von Pinseln
An die speziellen Bedürfnisse beim Malen und Lackieren richtet sich das Angebot des niederländischen Herstellers Hildering: Mit praktischen Neuerung möchte das Unternehmen das Arbeit und Aufbewahren mit Pinseln erleichtern. So können mit Hilfe eines speziellen Gels Pinsel mit Farbresten in einer Dose aufbewahrt werden, ohne dass diese eintrocknen oder die Farben sich mischen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Farben auf wasserlöslicher Basis oder auf Basis organischer Lösemittel sind. Das Gel hält etwa ein Jahr und kann je nach der darin gelagerten Farbe im Rest- oder Sondermüll entsorgt werden. Das Angebot richtet sich speziell an Maler und Lackierer. In deutschen Baumärkten ist es derzeit noch nicht erhältlich.
Ebenfalls zahlreich vertreten sind Hersteller von Tapeten. Im Trend liegen hier vor allem hochwertige Strukturtapeten, die mit der klassischen Raufaser-Tapete nicht mehr viel gemein haben. Inzwischen stehen namhafte Designer wie etwa Colani oder der extrovertierte Harald Glööckler Pate für aufwendiges Wandkleid. Der Hersteller Marburg hält von beiden Designern jeweils rund 70 verschiedene Designs bereit. Die Preise pro Rolle bewegen sich hierbei von rund 55 Euro für das Basis-Model bis hin zu knapp 400 Euro für Tapete, bei der auch individuelle Wünsche berücksichtigt werden.
Tapete mit programmierbaren LEDs
Die teuerste Rolle Tapete auf der Messe kostet 2.500 Euro, ist mit 840 LEDs bestückt, die durch Leiterplatten aus Silber miteinander verbunden sind und stammt aus der Hand des Lichtdesigners Ingo Maurer. Im Preis inbegriffen ist die notwendige Steuerelektronik sowie eine App, mit der man seine individuellen Leuchtmuster programmieren kann. Der Hersteller Architects Paper vertreibt das exklusive Stück seit Jahresbeginn.
Am Rande der Fachmesse findet zeitgleich die WM-Qualifikation der Stuckateure in Halle 7 statt. Das Nationalteam, das aus zehn Mitgliedern besteht, kämpft während der laufenden Messe um die Qualifikation für die Weltmeisterschaft der Berufe, den „World Skills“ , die im November in Leipzig stattfinden werden.
Autor: Daniel Deininger
Foto: 3,20 Meter lang, 60 Zentimeter breit und 2.500 Euro teuer – die LED-Tapete von Architects Paper.