Köln | Das triale Studium in Köln ist eine Erfolgsstory der Kölner Handwerkskammer. Vor wenigen Tagen starteten 26 junge Menschen in die neue Ausbildungsphase. Am Ende, nach rund viereinhalb Jahren sind sie Geselle, Meister und haben einen Bachelor Handwerksmanagement in der Tasche.

Angeboten wird die Ausbildung von der Handwerkskammer Köln und der Fachhochschule des Mittelstands. Zum fünften Mal geht in diesem Oktober ein neuer Jahrgang mit 26 Teilnehmern des trialen Studiums an den Start. Aus diesem Anlass zieht Peter Panzer, stellvertretender Hauptge-schäftsführer der Handwerkskammer zu Köln, ein erstes Fazit: Als im Herbst 2010 die ersten Auszubildenden mit dem trialen Studium begannen, „hieß es vielfach, drei Bildungsabschlüsse, nämlich Geselle, Meister und Bachelor, seien innerhalb von vier bis viereinhalb Jahren gar nicht zu schaffen – diese Befürchtung konnten wir widerlegen. Trotz der starken zeitlichen Beanspruchung, zu der auch Lernen am Abend und an vielen Wochenenden zählt, führen 18 der insgesamt 19 Teilnehmer, die im Herbst 2010 diesen besonderen, in Deutschland bisher einmaligen Bildungsgang begonnen hatten, ihn zielstrebig zu Ende. Einige von ihnen haben bereits alle drei Prüfungen bestanden; in den Handwerksberufen (wie zum Beispiel Elektrohandwerk), bei denen der Vollzeit-Meisterlehrgang mit 14 Monaten besonders umfangreich ist, werden die Teilnehmer im nächsten Jahr fertig werden.“

Dank der Kombination aus Berufsbildung und akademischer Bildung stehen den Absolventen viele Berufswege offen, bis hin zum angestellten Betriebsleiter im mittelständischen Unternehmen oder zur Selbständigkeit. Aus Altersgründen suchen in den kommenden Jahren Tausende von Betriebsinhabern einen Nachfolger, für Leitungsaufgaben im Handwerk sind die Absolventen des trialen Studiums bestens qualifiziert.

Die 26 neuen Studenten und Auszubildenden des trialen Studienganges engagieren sich in den unterschiedlichsten Gewerken Sechs von ihnen sind Frauen, darunter eine Augenoptikerin, eine Konditorin, zwei Maler und Lackiererinnen, eine Dachdeckerin, eine Tischlerin. Die männlichen Teilnehmer haben sich für Bau- und Ausbauberufe so-wie für Elektro-, Metall- und Kfz-Berufe entschieden (Glaser, Installa-teur und Heizungsbauer, Dachdecker, Feinwerkmechaniker, Fliesen-leger, Metallbauer, Kraftfahrzeugtechniker, Karosseriebauer, Baumaschinentechniker, Elektrotechniker, Parkettleger, Maler und Lackierer, Tischler). Der Bildungsgang richtet sich an Auszubildende mit Abitur oder Fachhochschulreife. Die meisten der neu immatrikulierten Studierenden sind im Alter von 18 bis 24 Jahren, für die 40-jährige Tischlerin ist es der zweite Bildungsweg, in ihrem früheren Leben war sie Krankengymnastin.

Interessenten können sich bei Studienberater Michael Brücken (Telefon 0221/ 20 22 749, E-Mail: bruecken@ hwk-koeln.de) informieren.

Autor: ag