Köln | Die Kölner Handwerkskammer zeigt sich unzufrieden mit den bisherigen Aktivitäten der Stadt Köln zur Luftreinhaltung und befürchtet einschneidende Probleme für Betriebe mit Dieselfahrzeugen. Zudem stellt man Forderungen, wie eine verbesserte Ampelschaltung und die Einbeziehung aller Verkehrsträger in den Luftreinhalteplan.

Bei der Handwerkskammer stellt man fest, dass die Einführung der Umweltplaketten und Umweltzonen im Jahr 2008 zur Eingrenzung der Belastung und Überschreitung der NO2-Grenzwerte nicht den gewünschten Erfolg gebracht habe. So schreibt man: „Knapp sechs Jahre nach Einführung der Umweltzonen mit verkehrsbeschränkenden Maßnahmen zeigt sich, dass die seinerzeit seitens des Landesamtes für Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutz NRW erstellte Prognose, mit der Einführung der roten, gelben und grünen Umweltplaketten eine NO2-Minderung im erforderlichen Umfang zu erreichen, falsch war.“ Als Beispiel nennt man den Clevischen Ring, wo die NO2-Konzentrationen immer noch weit über dem Grenzwert lägen. Da dies in vielen Kommunen so ist, hat die EU ein Verfahren gegen die Bundesrepublik eingeleitet.

Bei der Handwerkskammer befürchtet man nun Verkehrsbeschränkungen für Dieselfahrzeuge mit grüner Plakette der Euro 4 und Euro 5-Norm. Viele Betriebe hätten ihre Fahrzeuge mit Partikelfiltern nachgerüstet und die Euro 6 Fahrzeuge stünden erst seit kurzem zur Verfügung, so die Handwerkskammer. Damit würden die Betriebe belastet, so die Handwerkskammer, die den Blick der Kommunen zu einseitig auf den Individualverkehr gerichtet sieht.

Für Köln fordert man einen neuen Verkehrsrechner der alle 900 Kölner Ampeln steuern kann und der für fließenden Verkehr sorgt, der die Umwelt weniger belastet. Digitale Technik soll verstärkt zum Einsatz kommen, hier sieht man Köln in einer rückschrittlichen Position. Zudem fordert man eine bessere Vernetzung der Verkehrsträger und unterstützt die Aktion „Mobil im Rheinland“. Die Stadt solle zudem die Unsitte des Parkens in zweiter Reihe konsequenter ahnden. In den Fokus der Bemühungen müssen auch Verbesserungen beim Schiffsverkehr, der Industrie und dem Hausbrand geschehen. Man fordert die Einrichtung einer Stelle zur Beratung für mehr energetische Effizienz.

Autor: ag