Etwa ein Viertel der weiblichen Bevölkerung in Deutschland raucht. Damit greifen zwar insgesamt weniger Frauen (26 Prozent) als Männer (34 Prozent) zur Zigarette, doch die Gesundheit von Frauen ist für Schäden infolge des Rauchens besonders anfällig. Darauf macht die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) anlässlich des heutigen Welt-Nichtraucher-Tages aufmerksam, der von der Weltgesundheitsorganisation in diesem Jahr unter das Thema „Frauen und Rauchen mit einem Fokus auf die Vermarktung von Tabak-Produkten an Frauen“ gestellt wurde. „Wie wissenschaftliche Studien belegen, reichen bei Frauen geringere Tabakmengen aus, um das Risiko für chronische Erkrankungen wie Herz-Kreislauferkrankungen oder Krebs zu erhöhen“, erklärt Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Insgesamt gingen zwischen 25 und 30 Prozent aller Krebserkrankungen auf das Rauchen zurück. „Seit vielen Jahren steigt dabei die Zahl der an Lungenkrebs erkrankten Frauen. Aber auch die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs oder Brustkrebs wird durch das Rauchen wahrscheinlicher.“ Darüber hinaus beschleunige der Tabakrauch die Hautalterung und erhöhe das Risiko für Atemwegserkrankungen und Osteoporose.

Frauen fällt das Aufhören schwerer
Seit vielen Jahren habe die Tabakwerbung Frauen im Visier und orientiere sich gezielt an ihren Wünschen, nämlich schlank und attraktiv sein zu wollen. Zu den Marketingstrategien, die vor allem Frauen ansprechen sollen, gehören etwa das Design und die Farbgebung der Verpackung, erkärt die BZgA. Zudem knüpfe die Werbung häufig an Eigenschaften und Werte an, die für Frauen
wichtig sind, wie Unabhängigkeit, Romantik, Freundschaften, Schlanksein oder Glamour. „Studien haben gezeigt, dass diese Marketing-Strategien bei Frauen wirken“, warnt Prof. Dr. Pott. „Aber Frauen sollten sich bewusst machen, dass Attraktivität nicht von der Zigarette abhängt. Im Gegenteil – nach Rauch zu riechen ist eher unattraktiv. Denn wer küsst schon gerne eine Raucherin oder einen Raucher?“ Obwohl die meisten Raucherinnen die gesundheitlichen Risiken kennen, falle es Frauen häufig schwerer als Männern mit dem Rauchen aufzuhören. Denn die Zigarette erfülle bei Frauen eine andere Funktion. So rauchten sie vor allem, um sich in stressigen Situationen zu beruhigen. Bei einem Rauchausstieg kann Stress daher zum Rückfallrisiko werden. Auch die Angst vor einer Gewichtszunahme sei für viele Frauen eine Hürde für den erfolgreichen Rauchausstieg und führt in einigen Fällen sogar dazu, dass ein Rauchstopp gar nicht erst in Angriff genommen wird.

[cs]