Spätmittelalterliche Bastion II, St. Severin


 


Vorgeschichte:


Etwa um 1180 beginnen die Arbeiten an der staufischen Stadtbefestigung.


 


Das ist der größte Mauerring in ganz Europa. Zuerst hob man einen 35 m breiten Graben aus. Der Aushub wurde zur Stadt hin zu einem Wall aufgeschüttet, der die Gründung der Stadtmauer beherbergte. Daher auch heute noch die Namen Venloerwall, Thürmchenswall, etc.


 


1200 begann man an den Ausfallstraßen steinerne Tore zu errichten. 1215 wird eine „Nova Porta“, die Severinstorburg erstmalig erwähnt.


 


Mitte des 15. Jahrhunderts


Im Auftrag des Rates der Stadt Köln wird das Festungsbauwerk Bastion II unter hohen Kosten ca. 50 Meter vor der Severinstorburg errichtet. Die Stadt hatte noch Jahre danach finanzielle Schwierigkeiten. In schriftlichen Quellen findet der Bau 1469 das erste Mal Erwähnung. Grund für den Bau, waren die um 1450 in Frankreich entwickelten sogenannten „Breschbatterien“ (Artillerie).


 


Ca. 1469 war das Bauwerk vollendet. Schon 1473/74 wurde das Bollwerck in Stand gesetzt, der Burgunder Krieg kündigte sich an. „Die große „Hameide“ wurde ausgebessert, (Hameide aus dem Niederländischen und bedeutet so viel wie Zollschranke) auf dem steinernen Bollwerck daselbst eine Brustwehr von vier Fuß Dicke und fünf Fuß Höhe aufgemauert“, so zitiert Leonard Ennen ein Ratsprotokoll in seinem Buch Geschichte der Stadt Köln Band 3, 1869.


 



Zeichnung des Bollwercks mit einem Versuch die heutige Höhensituation mit einzubeziehen. Die Höhen sind alle angenommen und sind nicht masstäblich eingezeichnet. Zeichnung: Stadt Köln/Niveaus: report-k


 


1604 kam Johannes Pasqualini nach Köln als Festungsbaumeister. Die letzten Umbauten an der Anlage nahm man noch im 19. Jahrhundert vor. 1881 wurde die Anlage von den Preußen für elf Millionen Goldmark an die Stadt Köln verkauft. Nach dem Erwerb der gesamten Anlagen, läßt die Stadt die Anlagen schleifen, und verkaufte den kostbaren Naturstein. So auch das Bollwerck in der Südstadt. Der obere Teil wird komplett abgerissen, nur die Gewölbe bleiben stehen.


 


Und sofort baute man neu auf, die Gründerzeitjahre in denen die Städte boomten. Auf den alten Festungsplätzen entstand die Kölner Neustadt.


 


Es gibt fast keine historischen Dokumente, Fotos, Zeichnungen, da es sich bei dem gesamten Kölner Festungsring um militärisches Sperrgebiet gehandelt hat, in dem nicht gezeichnet oder fotografiert werden durfte.