Köln | Das Jobcenter Köln entwickelte gemeinsam mit dem Verein „Zug um Zug“ und vier Krankenkassen ein innovatives und inzwischen bundesweit beachtetes Projekt zur Gesundheitsförderung von arbeitslosen Menschen. Es wird vom Jobcenter Köln und den beteiligten Krankenkassen gemeinsam gefördert. Erste Feedbacks von über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern fielen laut der Initiatoren sehr positiv aus.

„Studien belegen, dass Arbeitslose häufiger krank sind als Menschen, die einen Job haben“, so Olaf Wagner, Mitglied der Geschäftsführung im Jobcenter. Dabei könnten Krankheiten sowohl Folge, als auch Ursache von Arbeitslosigkeit sein. Fakt sei: Je länger die Arbeitslosigkeit andauere, desto belastender werde die Situation von den Betroffenen empfunden. Verschärft werde das Problem dadurch, dass sie von den gängigen Präventionsmaßnahmen der Krankenkassen bislang in vielen Fällen kaum erreicht würden.

Um das zu ändern, bietet das Jobcenter Köln seit Herbst 2012 ein ganz besonderes Projekt an: eine Kombination aus Beratung und Präventionskursen. Hierzu zählten beispielsweise Rückenschule, Nordic Walking und Progressive Muskelentspannung, erklärte Martin Schmitz, Geschäftsführender Vorstand von „Zug um Zug“ Die Kurse würden von zertifizierten Trainern durchgeführt und seien auf den konkreten Bedarf arbeitsloser Menschen ausgerichtet, der in Beratungsgesprächen erfasst werden soll.

Die Kosten für die Beratung trägt das Jobcenter, für die Präventionskurse kommen die beteiligten Krankenkassen auf. Eine Reihe von Krankenkassen unterstützt das Modellprojekt bereits. So wurde mit der AOK Rheinland/Hamburg, Barmer GEK, dem BKK-Landesverband Nordwest und der IKK classic eine Rahmenvereinbarung geschlossen. Das Projekt ist auch für weitere Krankenkassen offen.

Die Kooperationspartner sind mit den ersten Ergebnissen aus dem Projekt sehr zufrieden. Dazu Schmitz: „Bislang haben 113 Jobcenter-Kundinnen und Kunden an den Kursen teilgenommen.“ Das Feedback der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus einer Befragung sei zu 99 Prozent außerordentlich positiv ausgefallen.

Autor: dd