Sie sei mittlerweile schon etwas eitel geworden, gibt Trainer Peter Schiergen zu, als er auf den Medienrummel angesprochen wird, der um die ihm anvertraute Stute Danedream gemacht wird. „Wenn Fotografen kommen, legt sie die Ohren nach vorne“, sagt der Trainer des Kölner „Wunderpferdes“ heute auf der Pferderennbahn in Weidenpesch. Schiergen ist zur Recht stolz auf Danedream. Am 2. Oktober 2011 gewann sie sensationell mit fünf Längen Vorsprung und einem neuen Streckenrekord das renommierte Rennen „Prix de l´ Arc de Triomphe“ von Paris. Zuvor hatte das Pferd bereits bei Rennen in Berlin und Mailand für Erstaunen gesorgt. Die Erfolgsgeschichte soll im November noch gekrönt werden. In Tokyo wird der Japan Cup ausgetragen. Die besten Rennpferde der Welt treten vor einer Kulisse von bis zu 170.000 Zuschauern an. Eine besondere Herausforderung für Pferd und Jockey.

Eine unerwartete Erfolgsgeschichte
Danedream zeichne sich durch ihre Ruhe und Nervenstärke aus, betont Schiergen. Deswegen blickt der Trainer zuversichtlich auf die anstehende Aufgabe. Er erhofft sich einen Platz unter den Top 3. Schon die Teilnahme sei ein großer Erfolg. Die drei Jahre alte Stute hat im letzten Jahr alle Erwartungen übertroffen. Auch die ihres Trainers, der zugibt, dass eine solche Entwicklung nicht zu erwarten war. „So eine Stute wie sie habe ich noch nie gehabt.“ Sie sei das beste Pferd, das der erfahrene Trainer je betreut hat. Trotz der langen Saison zeige Danedream keine Ermüdungserscheinungen und nehme auch wie gewohnt Futter zu sich.


Pferd und Trainer bereiten sich auch optisch auf einen würdigen Auftritt in Tokyo vor.

Das Gestüt Burg Eberstein konnte Danedream im Jahr 2010 für die günstige Summe von 9.000 Euro ersteigern. Die Besitzer hatten ursprünglich keine großen Ambitionen. Die Stute sollte vor allem auf kleinen Rennbahnen ihre Kreise ziehen. Doch die Erfolge reihten sich bald aneinander. Mittlerweile hat sie ihren Besitzern 2,87 Millionen Euro erlaufen. 50 Prozent der „Wunderstute“ gehören dem japanischen Züchter Teruya Yoshida.

Ein schnelles Rennen gegen starke Konkurrenten
Bereits am Dienstag, den 15.November, geht Danedream auf ihre rund 13-stündige Reise nach Tokyo. Ihr Trainer folgt ihr am 21. November. Unter den Favoriten befindet sich mit dem japanischen Hengst Orfevre ein weiteres Wunderpferd. Trainer Schiergen erwartet ein enges, schnelles Rennen. So wie es seiner Stute liege. Dem Gewinner in Tokyo winken 2,3 Millionen Euro, als Sieger des Pariser Rennens kämen für die Kölner Stute nochmals 850.000 Euro hinzu. Für die Teilnehmer auf den hinteren Plätzen gibt es jedoch ebenfalls Gelder.

Sicher ist, dass Danedream schon jetzt zu den erfolgreichsten deutschen Rennpferden zählt. Vor ihr gewann bisher nur ein deutscher Vertreter den Japan Cup. Es war der Hengst Lando, der im Jahr 1995 die japanischen Zuschauer begeisterte. Jockey Andreas Starke und Trainer Peter Schiergen wollen ihren Teil dazu beitragen, um eine Wiederholung dieses Triumphes zu ermöglichen.

Das Rennen am 27. November in Tokyo wird mit leichter Zeitverzögerung auf der Homepage und der Homepage der „German Racing“ zu verfolgen sein.         

[Björn Bourry für Report-k.de – Kölns Internetzeitung]