Der neue Blaugefleckten Baumwaran (Varanus macraei) präsentierte sich heute als ein äußerst keckes und aufgewecktes Kerlchen, dass sich gerne von den Fotografen ablichten ließ. Doch als es ihm mit der Presse dann doch zu zu bunt wurde, ergriff er schließlich die Flucht: Sprang von der Hand des Pflegers und konnte nur mit Hilfe einer aufmerksamen Zoo-Besucherin wieder eingefangen werden. Im Jahr 2007 erhielt der Kölner Zoo ein konfisziertes Pärchen dieser Waranart durch die Wildtier- und Artenschutzstation e.V. Sachsenhagen. Die Tierpfleger des Kölner Zoos päppelten die durch Parasiten befallenen Warane wieder auf. Nach einer Eingewöhnungszeit von nicht einmal einem halben Jahr legten sie ihre ersten Eier. Mittlerweile schlüpften schon fünf junge Baumwarane im Kölner Zoo aus, wovon das jüngste Tier noch nicht einmal vier Wochen alt ist. Das jüngste Tier” wurde mit einer Brutmaschine fünf ein halb Wochen, bei 29 ein halb Grad und 99 Prozent Luftfeuchtigkeit, ausgebrütet”, erklärt Dr. Thomas Ziegler, Kurator des Kölner Zoos.


Der neue Baumwaran beschnuppert sein egenes Ei, woraus er vier Wochen vorher geschlüpft war.

    
Großechse wurde erst 2001 entdeckt
Dieser Waran zählt nicht nur zu den attraktivsten, sondern auch zu den seltensten und am wenigsten bekannten Großechsen. Sie wurde erst im Jahr 2001 entdeckt und ist bis heute nur von einer kleinen Insel namens Batauta in Neuguinea bekannt. Neben der attraktiven Färbung besticht diese Art durch ihren wie bei einem Chamäleon zusammenrollbaren Greifschwanz, der in den Baumwipfeln als fünfte Extremität eingesetzt wird. “Zwei Zoos weltweit ist bisher eine Nachzucht geglückt”, erklärt Dr. Thomas Ziegler. Neben dem Kölner Zoo ist dies dem Zoo in Pilzen, Tschechien geglückt. Mit diesem Zoo besteht auch ein Zuchtaustauschprogramm, bei der man Tiere miteinander tauscht, um nicht dieselben Tiere innerhalb einer Familie für die Fortpflanzung zu nutzen. Sollte sich der Bestand dieser seltenen und nur kleinräumig verbreiteten Waranart in der Natur durch lokale Tierfänger verringern, können solche Zoonachzuchten mit dazu beitragen, eine Art zu erhalten.

Infobox:
Verbreitung:    Insel Batauta Indonesien/ Neuguinea
Lebensraum:    tropischer Regenwald
Systematik:     Reptilien, Warane
Körpergröße:    110 cm
Fortpflanzung:  2-4 Eier
Nahrung:         Insekten,Spinnen, Eier, kleine Wirbeltiere
vermutliche Lebenserwartung: 5-15 Jahre

Johannes Braun reort-k.de/ Kölns Internetzeitung