Köln | 280,6 Millionen Euro Umsatz, 16,7 Millionen Euro Gewinn. 89 Veranstaltungen mit 40.000 ausstellenden Unternehmen. Das sind die Kernzahlen des Jahresberichts für 2013, den die Kölnmesse heute präsentierte. Ab 2016 will die Kölnmesse ihre Sanierungsarbeiten in den Südhallen starten. Im selben Jahr will man dann sämtliche Darlehen aus vergangenen Bautätigkeiten zurückgezahlt haben. Der Messe-Vorstand betonte abermals die Wichtigkeit einer geplanten Confex-Halle, die gleichzeitig Messehalle und Eventlokation für rund 3.000 Menschen werden soll.

„2013 war für die Kölnmesse ein herausragendes Jahr“, so Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Kölnmesse. Umsatz und Gewinn seien jeweils der höchste in der 90-jährigen Geschichte der Kölnmesse. Mit 280,6 Millionen Euro habe der Umsatz ein Rekordniveau erreicht und übertreffe die Prognosen um fast zehn Millionen Euro, so Herbert Marner, Geschäftsführer der Kölnmesse. Der Gewinn 2013 sei mit 16,7 Millionen ebenfalls der höchste der Unternehmensgeschichte. Außerdem schreibe man damit erstmals seit 2006 wieder schwarze Zahlen. In den kommenden Jahren werde der Umsatz voraussichtlich weiter steigen und zukünftig im Durchschnitt pro Jahr bei mehr als 250 Millionen liegen. Für das laufende Jahr prognostiziert Marner einen Umsatz von rund 223 Millionen Euro, auch werde man in 2014 noch einmal einen Verlust schreiben.

Eigenkapitalquote steigt auf 43,9 Prozent

Das Eigenkapital beziffert Marner auf 110 Millionen Euro, die Eigenkapitalquote sei im Vergleich zum Vorjahr um fast fünf Prozent gestiegen und liege bei 43,9 Prozent, der EBITA betrage für das Geschäftsjahr 2013 39,6 Millionen Euro.  

Wachsende Bedeutung des Auslandsmessegeschäfts

Ziel sei es, so Böse, im Jahre 2016 zwölf bis 15 Prozent des Gesamtumsatzes mit Auslandsmessen zu erwirtschaften. Im Fokus der weiteren Internationalisierung stünden dabei vor allem die BRIC-Staaten (China, Indien, Russland, Brasilien)  sowie der Nahe und Mittlere Osten inklusive der Türkei. Vor allem im Bereich der Ernährungsmessen habe die Kölnmesse ihr internationales Messeportfolio bereits ausbauen können. Im August 2014 soll erstmals die Ernährungstechnologiemesse International FoodTec Brasil im brasilianischen Curitiba stattfinden, im November dann die erste World of Food Beijing in Peking starten. Für Mai 2015 plant die Kölnmesse erstmals die Ernährungsmesse ANUFOOD Eurasia in Istanbul.

Masterplan zur Sanierung der Südhallen

Um langfristig die Attraktivität des Messeplatzes Köln zu sichern, sind laut Kölnmesse Investitionen in das Gelände und seine unmittelbare Umgebung erforderlich. „2025 wollen wir über das attraktivste innerstädtische Messeareal der Welt verfügen“, erklärte Böse. Alle anstehenden Infrastruktur-Maßnahmen fasse die Kölnmesse derzeit in einem Masterplan zusammen, der im Herbst 2014 vorgestellt werden solle. Dabei umfasse dieser Masterplan sowohl Modernisierungsmaßnahmen im Südgelände als auch die Infrastruktur im direkten Messeumfeld, die sich aufgrund der städtebaulichen Entwicklung des Stadtteils Deutz ergebe. Für die technische Sanierung der Messehallen veranschlagt Marner mehrere hundert Millionen Euro. Die Sanierungsarbeiten sollen während des laufenden Betriebs „am offenen Herzen“ durchgeführt und werden sich laut Marner über einen Zeitraum von etwa 10 Jahren hinziehen. Dann soll ebenfalls die neu geplante Confex-Halle fertiggestellt sein.

Vorstand betont Notwendigkeit einer Confex-Halle

Ebenfalls Teil des Masterplans: der mögliche Bau eines Confex (Conference & Exhibitions), einer speziellen Messehalle für Kongresse, Messen und Special Events. „Der Bedarf an einer solchen Halle ist groß. Wir müssen immer wieder Anfragen zum Beispiel von Kongressveranstaltern abweisen, die eine Location für 3.000 bis 4.000 Personen suchen.“, so Gerald Böse. Rund 75 Veranstaltungen mit je 800 bis 2.000 Teilnehmern aleine in den Jahren 2013 und 2014 hätten Köln-Kongress und die Kölnmesse „aus Termin- und Kapazitätsgründen absagen“ müssen, so Marner. Dabei wolle man mit der Halle nicht in Konkurrenz zur Lanxess-Arena tretten, so Marner weiter, sondern sehe darin eine notwendige Ergänzung zum bestehenden Angebot. Eine Veranstaltungshalle in der Größenordung 3.000 bis 4.000 Personen fehle in Köln, so Böse.

Autor: dd | Foto: Charlotte Johnson
Foto: Messe-Chef Gerald Böse während der Vorstellung des Jahresberichts 2013.