Köln |aktualisiert | Die Rheinenergie teilte mit, dass eine Nutzung des Niehler Damms für die Verlegung eines neu zu verlegenden 380 kV- Höchstspannungserdkabels für den Stromanschluss des neuen Heizkraftwerks Niehl 3 nicht mehr beabsichtigt sei. Man wolle das Kabel nun auf einer weitgehend an der Wohnbebauung vorbeiführenden Trasse westlich der Industriestraße verlegen. Der Entscheidung wären intensive Diskussion mit der Niehler Bevölkerung vorausgegangen. Eine Interessengemeinschaft Niehler Bürger unter dem Namen „Niehl Aktiv“ hatte gegenüber einer Verlegung des Höchstspannungserdkabels Bedenken hinsichtlich Beeinträchtigungen durch die Bauaktivitäten und Ängste vor elektrischen und magnetischen Feldern in Richtung Rheinenergie geäußert.

Der Baubeginn für den Kabelabschnitt in Höhe von Niehl soll laut Unternehmen im Spätsommer erfolgen, sobald alle noch ausstehenden Voraussetzungen erfüllt seien. Die Leitung ist laut Rheinenergie nötig, um das neue Heizkraftwerk Niehl 3 auch an das sogenannte Höchstspannungsnetz anzuschließen, da die Anlage wichtige Funktionen bei der Energiewende habe. So soll sie die Schwankungen in der Stromerzeugung aus Erneuerbarer Energie ausgleichen.

„Wir lösen damit eine Zusage ein, die wir vor einigen Wochen der Niehler Bevölkerung gegeben haben“, so der zuständige Netzvorstand der Rheinenergie, Andreas Cerbe. Diese habe gelautet: Gebe es eine gangbare, technisch und wirtschaftlich vertretbare Alternative zum Niehler Damm, so werde man sich für diese Alternative entscheiden. Man habe mit der Niehler Bürgerschaft trotz aller Meinungsverschiedenheiten und unterschiedlicher Interessenslagen sachlich und fair sprechen können; dieser kritische Dialog sei dem Unternehmen sehr wichtig gewesen, auch wenn dafür viel Zeit und Augenmaß erforderlich gewesen sei, so Cerbe weiter.

Interessengemeinschaft „Niehl Aktiv“: „Sieg der Einsicht über wirtschaftliche Interessen“

Mit Erleichterung und Freude nimmt die Interessengemeinschaft „Niehl Aktiv“ die Nachricht über die Wahl der Alternativtrasse auf und wertet Sie als Sieg der Einsicht über wirtschaftliche Interessen. Es sei ein Ausdruck, dass die Sorgen und Ängste der Niehler Bevölkerung ernst genommen würden, so „Niehl Aktiv“ in einer offiziellen Erklärung. Bereits am 04.06.2013 hätte sich in einem Gespräch mit der Rheinenergie abgezeichnet, dass die untersuchten Alternativtrassen technisch möglich seien. Der Netzvorstand Andreas Cerbe hätte es als „Signal in Richtung der Niehler Bürger“ gewertet wissen wollen. „Niehl Aktiv“ teilte mit, man beglückwünsche die Rheinenergie zu dieser Entscheidung und bedanke sich gleichzeitig bei allen Mitarbeitern der Rheinenergie für die geleistete Arbeit in den vergangenen Wochen.
Ebenfalls gelte der Dank der Interessengemeinschaft für die erhaltene Unterstützung den Fraktionen im Kölner Rat, der Bezirkvertretung Nippes sowie den Mitgliedern des Aufsichtsrates der Rheinenergie. „Niehl Aktiv“ werde sich weiterhin für Niehler Themen und Interessen der Niehler Bevölkerung einsetzen.

Autor: dd
Foto: Symbolfoto