Köln | Trotz gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten sowie schwierigen Logistikbedingungen hat das Kölner Unternehmen LANXESS sein Ergebnis gesteigert: Das EBITDA vor Sondereinflüssen lag beim Spezialchemiekonzern im zweiten Quartal 2022 mit 253 Millionen Euro um 14,5 Prozent über dem des Vorjahresquartals von 221 Millionen Euro.

Starke Zuwächse erzielten die Geschäfte mit verbrauchernahen Schutzprodukten. Sie profitierten dabei deutlich vom Beitrag des neuen Geschäftsbereichs Flavors & Fragrances. Dieser umfasst die Spezialchemikalien für den Konsumgüterbereich des 2021 erworbenen US-Unternehmens Emerald Kalama Chemical.

Die stark gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten konnte LANXESS auch im zweiten Quartal über deutlich höhere Verkaufspreise an den Markt weiterreichen. Auch die Veränderung der Wechselkurse hatte einen positiven Einfluss auf die Ergebnisentwicklung aller Segmente.

LANXESS: Logistiksituation führte zu geringeren Absatzmengen

Die weiterhin schwierige Logistiksituation verbunden mit höheren Frachtkosten führte zu geringeren Absatzmengen und verhinderte einen weiteren Ergebnisanstieg. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen des Konzerns lag bei 12,7 Prozent nach 15,0 Prozent im Vorjahresquartal.

„Trotz schwierigem Fahrwasser sind wir weiter voll auf Kurs. Die guten Ergebnisse des zweiten Quartals zeigen, dass unsere strategische Weiterentwicklung Früchte trägt. Mit der Akquisition von Emerald Kalama Chemical haben wir den Bereich Consumer Protection deutlich gestärkt und sind noch stabiler geworden“, sagte Matthias Zachert, Vorsitzender des Vorstands der LANXESS AG. „Im zweiten Halbjahr wird der Wind in der Weltwirtschaft sicher noch rauher wehen, doch dafür sind wir gewappnet.“

Mit 36,1 Prozent lag der Konzernumsatz von 1,999 Milliarden Euro deutlich über dem Wert des Vorjahresquartals von 1,469 Milliarden Euro. Vor allem die höheren Verkaufspreise haben sich positiv ausgewirkt. Das Konzernergebnis aus dem fortzuführenden Geschäft betrug im zweiten Quartal 48 Millionen Euro und lag damit leicht über dem Vorjahreswert von 47 Millionen Euro.

Für das Gesamtjahr 2022 hat der Konzern seine Prognose eines deutlichen Wachstums bestätigt und präzisiert: LANXESS geht von einem EBITDA von Sondereinflüssen von 900 Millionen bis 1 Milliarde Euro aus. Im Vergleich zum angepassten Vorjahresniveau von rund 800 Millionen Euro entspräche das einer Steigerung um bis zu 25 Prozent.

LANXESS will bis 2050 klimaneutral werden

LANXESS will beim Klimaschutz den nächsten Schritt gehen und hat sich ein Ziel für die Scope-3-Emissionen gesetzt: Der Konzern will seine vor- und nachgelagerten Lieferketten bis 2050 klimaneutral machen. Das umfasst indirekt entstehende Emissionen insbesondere bei eingekauften Rohstoffen, aber auch in der Logistik und bei den Endprodukten. Bis 2030 sollen die Scope-3-Emissionen um 40 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2015 sinken, von 27.000 auf dann 16.500 Kilotonnen CO2-Äquivalente. 

„Um den Klimawandel aufzuhalten, muss sich die ganze Gesellschaft klimaneutral umgestalten. Wir wollen unseren Teil dazu beitragen. Unser Ziel, bei den direkten Emissionen bis 2040 klimaneutral zu werden, ist schon sehr ambitioniert. Mit den zusätzlichen Zielen für unsere Scope-3-Emissionen gehen wir zusammen mit unseren Lieferanten und Kunden den nächsten Schritt,“ sagt Zachert. (red03)