Der „Revisor“ spreche wie gedruckt bei den Vernehmungen, so die Ermittler der Kölner Polizei, erinnere sich an jedes auch noch so kleine Detail. 35 Taten schreiben die Beamten den beiden Haupttätern mittlerweile zu. Die meisten konnten die Beamten den Männern zuordnen, drei der Taten gab der „Revisor“ aus freien Stücken zu. Zu den Taten kam es weil der „Revisor“ 2005 in Geldschwierigkeiten steckte und kurz vor der Privatinsolvenz steckte. So steckten die beiden Haupttäter die Köpfe zusammen und überlegten wie die Geldprobleme zu beheben seien. Die Polizei schließt nicht aus, dass noch weitere Täter, Mitwisser oder Ideengeber dazu gehören könnten. Hier sei man noch in den Umfeldermittlungen so Roland Küpper. Die Staatsanwaltschaft, so die Kölner Polizei, spreche aber schon von einem „Bandenmäßigen Vorgehen“. Der Mittäter, den die Polizei als Gebietsverkaufsleiter vom Niederrhein bezeichnet, schweigt beharrlich weiter. Dennoch sagen die Ermittler die Sache sei rund, auch weil DNA Spuren an den zur Fesselung verwendeten Materialien gefunden wurden und die Telekommunikationsdaten eindeutige Beweise lieferten.
 
Von gesamt 36 Delikten, wertet die Kölner Polizei 35 als schweren, bzw. schwersten Raub, der mit Gefängnis nicht unter fünf Jahren bestraft werden dürfte. Die Beute über 750.000 Euro. Die meisten Taten, vor allem die Taten, die jetzt neu den „Netto“-Räubern zugeordnet werden, fanden in Bayern statt, allerdings nicht in „Netto“-Filialen, sondern einer anderen großen deutschen Kette. Für die war der Gebietsverkaufsleiter zuvor tätig.

Die Kölner Polizei spricht beim Haupttäter, dem „Revisor“ von angenehmen Vernehmungen. Er habe eine ausgezeichnete Art sich auszudrücken, die Gespräche verliefen in einer ruhigen Atmosphäre. Küpper spricht sogar von „hochintelligent“ und macht dies daran fest, dass sich der Mann an jede Einzelheit der Tat und Örtlichkeit erinnert und dies nur abrufen muss. Der „Revisor“ entschuldigte sich sogar bei einem Kölner Kripomann. Herr Dormann von der Kölner Polizei hatte einen der Fälle in der Fernsehsendung Aktenzeichen XY vorgetragen. Als Reaktion auf die Fernsehsendung trug der „Revisor“ beim nächsten Raubüberfall ein Namensschild auf dem „Dormann“ stand. Heute gibt er zu, man wollte die Polizei damals hochnehmen.

[ag]