Köln | Laut der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) gibt es derzeit mehr als 111.390 Mini-Jobber in Köln, die meisten davon, nämlich 59 Prozent, sind Frauen. An die Politik appelliert die Gewerkschaft, Mini-Jobbern den Übertritt in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu erleichtern.

Die NGG Köln beruft sich bei ihren Angaben auf Zahlen der Arbeitsagentur. Insgesamt sei die Anzahl der Mini-Jobs in den vergangenen zehn Jahren in Köln um 37 Prozent angestiegen. Die Hotel- und Gaststättenbranche habe sich dabei immer stärker zum „Mini-Job-Markt“ entwickelt. Vom Koch bis zur Kellnerin hätten derzeit rund 15.300 Beschäftigte in Köln einen Job, bei dem sie lediglich bis zu 450 Euro pro Monat verdienen, so die NGG.

Auch im Bäcker- und Konditorenhandwerk lägen Mini-Jobs im Trend. Die NGG Köln appelliert daher an die Bundestagsabgeordneten aus der Region, sich in Berlin für eine umfassende Reform der 450-Euro-Jobs stark zu machen. Im Koalitionsvertrag hätten Union und SPD vereinbart, Mini-Jobbern die Übergänge in reguläre, sozialversicherungspflichtige Jobs zu erleichtern. Das könne nur gelingen, wenn auch für alle Jobs mit einem Monatslohn von bis zu 450 Euro konsequent Sozialabgaben gezahlt werden müssten.

Autor: dd | Foto: Stefano Lunardi/Fotolia
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