Das Bild zeigt die Herstellung eines Croissants. | Foto: NGG Köln

Köln | Laut der Gewerkschaft Nahrungs-Genuss-Gaststätten (NGG) Köln sei die Zahl der Bäckerei-Azubis bereits rapide nach unten gegangen: In den 93 Bäckereien und 114 Verkaufsfilialen in Köln gab es im Herbst vergangenen Jahres noch 128 Auszubildende. Die NGG Köln beruft sich dabei auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Helge Adolphs, Geschäftsführer der NGG warnt vor einem „Azubi-Vakuum“. Verantwortlich dafür seien vor allem die Ausbildungsbedingungen im Bäckerhandwerk.

Damit werde es immer schwieriger, junge Menschen für das Backen als „Frühaufsteher-Handwerk“ zu begeistern. Das Bäckerhandwerk müsse dem Nachwuchs mehr bieten. „Und zwar nicht irgendwann, sondern jetzt: Mit 680 Euro im ersten und 885 Euro im dritten Ausbildungsjahr kann man junge Menschen weder in die Backstube noch an die Verkaufstheke locken. Denn mit so wenig Geld kommt keiner mehr klar“, so Adolphs in einem schriftlichen Statement.

Adolphs fordert die Anhebung der Ausbildungsvergütung auf 850 Euro im ersten und auf 1.075 Euro pro Monat im dritten Ausbildungsjahr. In einem zweiten Schritt müssten Bäckerei-Azubis dann 950 Euro bekommen, wenn sie ihre Ausbildung anfangen. Im letzten Ausbildungsjahr wolle die NGG schließlich 1.100 Euro pro Monat für den Bäckerei-Nachwuchs erreichen. Zusätzlich fordert die NGG ein „Ausbildungs-Ticket“ von 49 Euro, um die Azubis mobil zu machen.

„Das sind zentrale Forderungen, die schon auf dem Tisch liegen. Sie sollten eigentlich bundesweit für das gesamte Bäckereihandwerk gelten. Dann haben die Arbeitgeber aber einen Rückzieher gemacht“, so Adolphs weiter in einem schriftlichen Statement.  Die Verhandlungen zwischen der NGG und dem Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks über einen neuen bundesweiten Tarifvertrag für Auszubildende seien damit vorerst gescheitert.

agr