Köln | Der am kommenden Mittwoch vor dem Landgericht Köln beginnende Strafprozess gegen die frühere Führungsspitze des Bankhauses Sal. Oppenheim könnte nur der Auftakt zu einer ganzen Reihe weiterer Verfahren sein. Allein im Zusammenhang mit der Beinahe-Pleite der Privatbank führt die Kölner Staatsanwaltschaft derzeit insgesamt 19 Ermittlungsverfahren, wie ein Sprecher dem Magazin „Focus“ sagte.

Demnach haben die Ermittler bereits eine weitere Klage gegen die vier ehemaligen persönlich haftenden Gesellschafter des Bankhauses und den Immobilienunternehmer Josef Esch erhoben. Sie werden darin der Veruntreuung von 380 Millionen Euro zum Nachteil des Geldinstituts beschuldigt. Im Kern gehe es um Kredite an die ehemalige Arcandor-Großaktionärin Madeleine Schickedanz, die ohne ausreichende Sicherheiten gewährt worden sein sollen.

In dem am Mittwoch anstehenden Verfahren muss sich das frühere Führungsquartett von Sal. Oppenheim zusammen mit Esch wegen schwerer Untreue und Beihilfe dazu verantworten. Bei Immobiliengeschäften soll der Bank ein dreistelliger Millionenschaden entstanden sein. Das traditionsreiche Bankhaus war 2009 durch einen Notverkauf an die Deutsche Bank vor der Pleite gerettet worden.

Autor: dapd