Köln |aktualisiert| Die Shell-Baustelle in Porz-Langel ist nach dem Bau der Pipeline renaturiert. Die Pipeline verbindet die zwei Shell Raffinerien Godorf und Wesseling. Die beiden Raffineriestandorte seien jetzt nicht nur physisch sondern auch rechtlich verbunden und die Rheinland-Raffinerie ist Deutschlands größte Raffinerie, wie Sprecher Constantin von Hoensbroech gegenüber report-k.de heute beim Ortstermin im Retentionsraum Porz-Langeler Bogen erklärte.

Fotostrecke: So sah es heute Morgen im Langeler Bogen aus >

Die Stiftung „rheinländische Kulturlandschaft“ überwache das Retentionsgebiet ökologisch, so von Hoensbroech. Ein Retentionsgebiet ist ein Gebiet, das bei Hochwasser geflutet wird.  Nach den Bauarbeiten seinen die für den Hochwasserschutz wichtigen Bauwerke, wie das Einlasswerk und die Deiche überprüft worden, da sie auch von den Bauarbeiten, etwa die Deiche durch LKW-Verkehre berührt waren. Bei den Überprüfungen gab es keine Beanstandungen. Diese Prüfungen sollen auch noch die nächsten fünf Jahre und nach Hochwasserlagen durchgeführt werden.

Nach dem Bau der Pipeline führte Shell teilweise Felder wieder zusammen und stellte Straßen und Wege wieder her. Auf den Felder wurden schon Saaten für das nächste Jahr ausgesät und Sonnenblumen angepflanzt. Tiere wie der Fischreiher scheinen sich wieder in ihrem Lebensraum wohl zu fühlen. Oberirdisch weisen nur noch gelbe Schilder und zwei grüne Kastenbauwerke, so genannte Kabinette darauf hin, dass unterirdisch eine Pipeline verläuft. Ein Kabinett ist ein grüner Kasten, in der die Technik versteckt ist, mit der die Sicherheit der Pipeline überprüft werden kann.

„Nach dem Bau der Pipeline haben wir alle Abnahmen mit dem TÜV, den Stadtentwässerungsbetrieben, der Bezirksregierung Köln, der Stadt Köln, dem Amt für Straßen- und Verkehrstechnik und den betroffenen Landwirten und Grundstückseigentümern durchgeführt. Es gab von keiner Seite Beanstandungen“, betonte von Hoensbroech, der darauf hinweis, dass auch schon in der vierjährigen Planungszeit ein intensiver Dialog mit allen Betroffenen geführt und gesucht wurde.

Nach vier Jahren Planung und 19 Monaten Bauzeit ist die 3,5km lange Pipeline fertig. Laut Shell beliefen sich die Baukosten auf 250 Millionen Euro. Die Leitungen verlaufen über Land zwei Meter unter dem Boden und 15 Meter unter dem Rhein. In einem Meter Tiefe befindet sich ein Geogitter, das die Aufschwemmung der Leitungen bei Hochwasserflutungen verhindern soll. In der Pipeline werden Komponenten zur Herstellung von Heizöl und Diesel zwischen den Werken hin- und hertransportiert.

Äußerlich ist von den Bauarbeiten nichts mehr zu sehen und man hat den Eindruck hier hätte nie jemand die Erde tief aufgewühlt. Auch der Landsschaftswart ist mit seinem Moped unterwegs und hat ein besonders kritisches Auge auf jeden, der sich im Retentionsraum Langeler Bogen aufhält. Außer er ist Bauer der sein Feld umpflügt oder Fischreiher.

Autor: Laura Weigele
Foto: Vorher-Nachher: Heute blühen dort wieder Sonnenblumen, wo die Erde für die Verlegung der Pipeline aufgewühlt war