Symbolbild Klassenzimmer / Schule

Köln | Es ist eine Zahl die aktuell nicht kleiner wird. In NRW fehlen 7.000 Lehrkräfte. Die SPD im Landtag von Nordrhein-Westfalen bietet eine Lösung: Die Politik muss zu strukturellen Änderungen im Beruf der Lehrkraft bereit sein, denn nur so gelinge es die Bildung der Zukunft zu gestalten. Dies gehe einher mit Respekt und damit auch der Förderung der Demokratie.

Der Vorwurf an Schulministerin Feller, CDU, lautet, dass sie im Klein-Klein verharre und dass ihre Handlungskonzepte nur Tropfen auf den heißen Stein seien. Die Bildungspolitik von Schwarz-Grün sei gestrig und Rückwärtsgewandt.

So bringt die SPD-Fraktion in den Landtag zwei Anträge ein. So fordert sie ein Arbeitszeitmodell für Lehrkräfte in NRW: Bei einer repräsentativen Befragung der Robert-Bosch-Stiftung 2022 gaben 85 Prozent der Lehrkräfte an, dass sie ihre persönliche Arbeitsbelastung als stark oder sehr stark empfinden. Daraus folgt, dass die Lehrkräfte ihre Arbeitszeit reduzierten. Schon jetzt arbeite jede dritte Lehrkraft in Teilzeit. Bei den Lehrerinnen ist es sogar jede Zweite. Dabei zeigen die Lehrkräfte eine deutliche Leistungsbereitschaft vor dem Hintergrund des Lehrkräftemangels und zeigten sich für Mehrarbeit offen, wenn die aktuellen Bedingungen sich ändern würden. Vor allem das Deputatsmodell steht dem im Weg. Die SPD hat dazu eine klare Meinung: „Das Deputatsmodell ist antiquiert und hat ausgedient.“. Dieses erfasst lediglich die Zeiten in denen die Lehrkraft unterrichte. So berücksichtigt dieses Modell etwa keine Zeiten, die für die Verwaltung aufgewendet werden.

Die Lehrkräfte wollen ein neues und auf NRW angepasstes Arbeitszeitmodell bei dem auch Arbeitszeiten außerhalb des Unterrichts als Arbeitszeit berücksichtigt werden. Hamburg könnte Vorbild sein, so die Sozialdemokraten im Landtag. Hier werden nicht nur die Unterrichtszeiten, sondern auch die Zeiten von Vor- und Nachbereitung, Gespräche mit Schülern und Eltern oder die Zeiten für allgemeine Aufgaben wie Fachleitung oder bei der Mitarbeit in Gremien berücksichtigt.

Die SPD fordert daher von der Landesregierung: „Für die Lehrkräfte in NRW muss ein neues Arbeitszeitmodell erarbeitet und eingeführt werden. Das neue gerechte, zeitgemäße und vergleichbare Arbeitszeitmodell soll gemeinsam mit den Gewerkschaften, Personalräten und den Lehrkräfteverbänden erarbeitet werden und dabei der tatsächlichen Arbeitsrealitäten in den Schulen in NRW gerecht werden. Hierbei müssen wie beispielsweise beim Hamburger Arbeitszeitmodell sowohl unterrichtsbezogene, als auch außerunterrichtliche und funktionsbezogene Aufgaben von Lehrkräften Berücksichtigung finden.“

Auch die Besoldung müsse neu und fair geregelt werden, so die SPD im Landtag und die tarifangestellten Lehrkräfte müssten attraktiv bezahlt werden. Auch solle sich die Besoldung und Einstufung der Lehrkräfte zukünftig an der Schulgröße und nicht mehr am Lehramt orientieren.

ag