Köln | Im Rahmen der Zukunftsenergientour besuchte heute NRW-Umweltminister Johannes Remmel das Projekt „Veedel Energie“ in Köln-Longerich. Dort wurden in die Häuser der GAG Immobilien AG  Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen eingebaut. In den 72 Wohneinheiten können dadurch laut GAG bis zu 115 Tonnen CO2 eingespart werden. Das Projekt wurde heute als Vorreiter-Projekt in die Leistungsschau der Landesinitiative KlimaExpo.NRW aufgenommen.

„Veedel Energie“ ist ein Pilotprojekt der GAG Immobilien AG auf der Heinrich-Hoerle-Straße im Kölner Stadtteil Longerich. Dort nutzen 72 Wohneinheiten Blockheizkraftwerke für die Strom- und Wärmeproduktion. Die Blockheizkraftwerke wurden in die Keller der Gebäude eingebaut und gelten als besonders energieeffizient. Die Kraft-Wärme-Kopplung erzielt laut GAG einen Wirkungsgrad von bis zu 95 Prozent. Dadurch könnten allein in den 72 Wohneinheiten bis zu 115 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Sollte die erzeugte Strommenge einmal nicht ausreichen, deckt die GAG den zusätzlichen Bedarf durch zertifizierten Ökostrom, der zu 100 Prozent aus regenerativen Quellen stammt. „Veedel Energie“ wurde heute als Vorreiter-Projekt in die Leistungsschau der Landesinitiative KlimaExpo.NRW aufgenommen.

Heute Vormittag besuchte NRW-Umweltminister Johannes Remmel im Rahmen der Zukunfts-Energietour der Energie.Agentur.NRW das Pilotprojekt in Köln-Longerich. Dabei forderte Remmel heute eine Reduzierung der EEG-Umlage für solche Mieterstrom-Projekte. „Kämen solche Projekt in den Genuss der reduzierten EEG-Umlage wie beim Eigenverbrauch, würde der wirtschaftliche Vorteil noch einmal um 35 bis 40 Prozent steigen“, sagte der Minister. Hier sei der Bund in der Verantwortung. Das Land NRW hat seit dem 1. November 2016 ein Förderprogramm aufgelegt, bei dem Mieterstromprojekte mit bis zu 30.000 Euro bezuschusst werden.

Die GAG Immobilien AG will Mieterstrom-Projekte weiter ausbauen. „Bis zum Jahr 2018 wollen wir bei der GAG den Mieterstrom für mehr als 800 Wohneinheiten in unseren Neubauten anbieten“, erläutert Uwe Eichner, Vorstandsvorsitzender GAG Immobilien AG. So werde bis Ende 2016 neben dem Pilotprojekt in der Heinrich-Hoerle-Straße in vier weiteren Neubauprojekten mit rund 200 Wohnungen den Mietern Veedel Energie angeboten. Darüber hinaus werde derzeit in der zur Sanierung anstehenden Kannebäcker-Siedlung mit knapp 1.000 Wohneinheiten überprüft, ob dort zur Erzeugung des Mieterstroms klimafreundlicher Photovoltaik-Solarstrom zum Einsatz kommen kann. „Nach Berechnungen des Bundesverbandes Solarwirtschaft und des Verbandes der Wohnungswirtschaft Rheinland Westfalen beträgt das bundesweite Potenzial der Mieterstrommodelle mittelfristig zwischen 3,4 und 4 Terawatt. Das entspricht der Leistung von drei bis vier großen konventionellen Kraftwerken. Insgesamt könnten 20 Prozent aller deutschen Mietwohnungen auf der Basis von Mieterstrommodellen versorgt werden“, so Dr. Frank-Michael Baumann, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW.

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