Köln | Vor einigen Tagen wurde bekannt (report-k.de berichtete) dass der Kölner Verlag M. DuMont Schauberg (MDS) Pläne zur stärkeren Monetarisierung seiner Online-Inhalte umsetzen will. Jetzt äußerte sich auch die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di Köln und verurteilte die Pläne des Kölner Medienkonzerns M. DuMont Schauberg (MDS), die Online-Redaktionen seiner Zeitungstitel „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „Express“ in das nicht tarifgebundene Tochterunternehmen DuMont Net auszulagern.

„Es zeugt von keinerlei sozialer Verantwortung, wenn ein renommierter Verlag wie MDS zum wiederholten Mal Tarifflucht begeht, noch dazu in einer laufenden Tarifrunde, in der die Verleger zuletzt die Bereitschaft gezeigt haben, über die Einbeziehung von Online-Redakteuren in den Tarifvertrag für Tageszeitungsredakteure zu verhandeln. MDS konterkariert hier die Bemühungen des eigenen Arbeitgeberverbandes“, kritisiert Heidrun Abel, Vorsitzende des ver.di Bezirk Köln. „Festangestellte, Pauschalisten und freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen nun ausbaden, dass es dem Management jahrelang nicht gelungen ist, überzeugende Geschäftsmodelle für das Online-Geschäft zu entwickeln“, so Heidrun Abel weiter.

Die Mitarbeiter der Online-Redaktionen waren in der vergangenen Woche informiert worden, dass die digitalen redaktionellen Inhalte von „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „Express“ künftig nicht mehr in der Verantwortung der beiden Zeitungstitel produziert werden, schreibt Verdi. Die betroffenen Journalistinnen und Journalisten sollen sich um die Arbeitsplätze in der „Digital-Redaktion“ von DuMont Net neu bewerben. Hintergrund ist ein Projekt des Konzerns mit dem Arbeitstitel „Schwarze Null“, das dafür sorgen soll, dass das digitale Geschäft der Mediengruppe künftig schwarze Zahlen schreibt.

Autor: ag