Köln | aktualisiert | Verdi NRW bestätigt für den kommenden Mittwoch und Donnerstag Warnstreiks. Köln wird auch betroffen sein und Schwerpunkt einer Großkundgebung. Verdi rechnet mit 70.000 Teilnehmern. Damit werden an diesen beiden Tagen keine KVB Stadbahnen fahren und Busse nur dort wo private Unternehmen das KVB Netz bedienen. Auch der Flughafen Köln-Bonn ist betroffen, ebenso geht die Stadt davon aus, dass zahlreiche Kitas geschlossen bleiben werden. Am Donnerstag bleiben alle Kölnbäder geschlossen.

Verdi schreibt: „In Nordrhein-Westfalen kommt es am Mittwoch und Donnerstag (26./27.3.) zu umfangreichen Warnstreiks, die weite Teile des öffentlichen Lebens betreffen. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) rechnet mit insgesamt über 70.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. An beiden Tagen wird der öffentliche Personennahverkehr der Kommunen im gesamten Ruhrgebiet sowie in den Räumen Köln, Düsseldorf, Aachen, Bielefeld, Paderborn, Münsterland, Krefeld, Mönchengladbach, Niederrhein, Remscheid, Solingen, Hagen, Lüdenscheid, Südwestfalen und Wuppertal ganz oder teilweise zum Erliegen kommen. Am Donnerstag sind in vielen Städten auch alle anderen Bereiche des öffentlichen Dienstes zu einem eintägigen Warnstreik aufgerufen. Kitas, Kliniken, Theater, Stadtverwaltungen, Seniorenheime, Sparkassen, die Müllabfuhr, Wasserwerke Jobcenter, öffentliche Bäder, Schleusen, Stadtwerke und Bauhöfe werden schließen oder ihre Dienstleistungen nur eingeschränkt anbieten. Am Flughafen Köln-Bonn streiken in der Nacht bis 9:30 Uhr 160 Beschäftigte der Bodendienste.“

Kernforderung: Verdi fordert eine Grunderhöhung der Entgelte um 100 Euro plus 3,5 Prozent, eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 100 Euro monatlich und die unbefristete Übernahme der Auszubildenden.

Verdi Köln: am Mittwochmorgen kein KVB-Verkehr

Im Rahmen eines bundesweiten Nahverkehrstags sollen laut Verdi Köln die Beschäftigten der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) für Mittwoch, den 26.03. von Dienstbeginn 3.00 Uhr bis in die frühen Vormittagsstunden ihre Arbeit niederlegen. Laut KVB soll dann ab 9:00 Uhr der Stadtbahn- und Busverkehr wieder aufgenommen werden. Die KVB weist jedoch darauf hin, dass es ein paar Stunden dauern kann, bis die Verkehre gemäß dem Fahrplan stabil laufen werden.

Mit der Beschränkung des Warnstreiks auf den Vormittag wolle man gewährleisten, so eine schriftliche Stellungnahme von Verdi, dass das Zweitligaspiel zwischen dem 1. FC Köln und dem Karlsruher SC ohne Beeinträchtigung stattfinden kann. Dabei spielten auch Sicherheitsgründe eine nicht unerhebliche Rolle.

Da der Warnstreik in Bonn am Mittwoch nicht um 9:00 Uhr enden wird, sondern den gesamten Tag dauern soll, ist auch der Stadtbahn-Verkehr auf den Linien 16 und 18, die gemeinsam mit den Stadtwerken Bonn (SWB Bonn) betrieben werden, ganztägig beeinträchtigt.

Die Stadtbahnen der Linie 16 fahren aus Köln kommend lediglich bis zum Haltepunkt „Hersel“ und von dort zurück bis zu den Kölner Endhaltestellen „Niehl Sebastianstraße“ bzw. „Reichenspergerplatz“. Die Stadtbahnen der Linie 18 verkehren von Köln kommend nur bis zum Haltepunkt „Alfter“ und von dort zurück bis zu den Kölner Endhaltestellen „Thielenbruch“ bzw. „Buchheim Herler Straße“.

Der Streik bei den SWB Bonn hat auch Auswirkungen auf deren Stadtbahn-Fahrten nach Köln und innerhalb Kölns. Die KVB will die ausfallenden SWB-Bahnen durch eigene Fahrzeuge ersetzen, so dass ab Mittwochmittag keine großen Lücken im Betrieb der Linien 16 und 18 entstehen sollen.

Verdi ruft für Donnerstag zum ganztägigen Warnstreik auf

Am Donnerstag, 27. März 2014, ruft Verdi die Beschäftigten und Auszubildenden der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB), der Straßenreinigung, der Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB), der Stadtentwässerungsbetriebe (SteB), der Stadtverwaltung, der städtischen Kindertagesstätten, der Kölnbäder, Köln-Tourismus, der Rheinenergie, der Rheinischen Netzgesellschaft (RNG) und der Stadtwerke Köln, der Städtischen Kliniken, der LVR Kliniken, der Sozialbetriebe der Stadt Köln (SBK), des Studentenwerkes, Straßen NRW, der Arbeitsagentur Köln, des Jobcenters Köln, der Bundesbehörden sowie des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) für Donnerstag, den 27. März 2014 zu einem ganztägigen Warnstreik auf.

Im Rahmen des bundesweiten Warnstreiks an den Flughäfen sollen, so Verdi, alle Beschäftigten des Flughafens Köln Bonn mit Beginn der Frühschicht zum Warnstreik aufgerufen werden.

Verdi: Drei Demonstrationszüge zum Heumarkt – Kundgebung mit Sylvia Bühler

In drei Demonstrationszügen sollen die Kölner Warnstreikenden zum Heumarkt ziehen, wo um 11:00 Uhr eine regionale Kundgebung mit dem Verdi-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler stattfinden soll.

Neben den rund 6.000 streikenden Kölner Warnstreikenden erwartet Verdi Köln rund 6.000 Streikende aus der Region Aachen, Düren, Erft, Bonn- Siegburg, Wuppertal und Kreis Mettmann, Remscheid, Solingen, Leverkusen, die um 10.00 Uhr mit einem Demonstrationszug von der Deutzer Werft über die Deutzer Brücke zum Heumarkt ziehen werden.

In einem zweiter Zug um 10:00 Uhr sollen die Streikenden von Stadtverwaltung, LVR, Städtischen Kliniken und Stadtentwässerungsbetrieben vom Stadthaus Deutz aus gemeinsam über die Deutzer Brücke zum Heumarkt gehen. Die Verdi-Jugend soll laut Verdi den Demonstrationszug anführen.

In einem dritten Zug um 10:00 Uhr sollen die Streikenden der Kitas, des Studentenwerks, der Kölnbäder, der Arbeitsagentur, des Jobcenters sowie der Bundesbehörden und Straßen NRW gemeinsam in einem Demonstrationszug vom Hans-Böckler-Platz über den Appellhofplatz zum Heumarkt ziehen. Der Demonstrationszug soll laut Verdi am Spanischen Bau einen kurzen Stopp einlegen, wo der Kommunale Arbeitgeberverband Nordrhein-Westfalen auf Einladung des Vorsitzenden, Oberbürgermeister Jürgen Roters tagen wird.

Auch städtische Kitas wieder betroffen

Laut Stadt Köln ist davon auszugehen, dass die überwiegende Anzahl der 229 städtischen Kindergärten am Tag des nächsten Verdi-Warnstreiks geschlossen bleibt oder nur einen reduzierten Betrieb anbieten wird.

Die Stadt habe die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgefordert, allen Eltern rechtzeitig mitzuteilen, ob ihr Kind während des Streiks in der Einrichtung weiterhin betreut werden könne, so eine Mitteilung des städtischen Presseamtes. Sollte dies nicht der Falls sein, würden die Eltern per Aushang über mögliche alternative Betreuungsmöglichkeiten in anderen Einrichtungen inklusive Telefonnummern informiert.

Ab Dienstag, 25. März 2014, soll seitens der Stadt eine Hotline unter der Rufnummer 221-24375 für Fragen zum Warnstreik in den Kindertagesstätten eingerichtet werden.

Alle Kölnbäder bleiben am Donnerstag geschlossen

Die Kölnbäder gehen davon aus, dass ein Großteil der KölnBäder-Mitarbeiter/innen dem Aufruf von Verdi folgen und sich an dem Streik beteiligen wird. Aus diesem Grund sollen am Donnerstag, 27. März 2014, alle Bäder und der Lentpark geschlossen bleiben.

Trotz des Warnstreiks könnten die Kölnbäder jedoch die Fitnessbereiche vollumfänglich für ihre Mitglieder im Agrippabad sowie im Ossendorfbad anbieten. Außerdem werde in der Kölnbäder-Verwaltung am Agrippabad gearbeitet. Ab Freitag, 28. März 2014, öffnen alle Kölnbäder-Einrichtungen wieder zu den regulären Zeiten.

Flughafen Köln/Bonn bereitet sich auf Warnstreik vor

Die Flughafenleitung am Köln-Bonn Airport versucht gemeinsam mit den Airlines, die Beeinträchtigungen für Fluggäste so gering wie möglich zu halten, so eine Mitteilung des Flughafens. Verdi hatte hier einen Warnstreik für Donnerstag, „beginnend mit der Frühschicht“ angekündigt. Passagiere würden gebeten, so der Flughafen, sich bei ihrer Fluggesellschaft oder ihrem Reiseveranstalter zu erkundigen, ob und wie ihre Flüge vom Warnstreik betroffen sind. Der Flughafen will zudem eine Telefon-Hotline unter der Nummer 02203-40 4000 einrichten. Sie soll von Mittwochnachmittag 14 Uhr bis zum Ende des Warnstreiks besetzt sein.

Deutsche Bahn vom Warnstreik nicht betroffen

Die Züge und Busse der Deutschen Bahn sind so wie viele andere Eisenbahnverkehrsunternehmen und Busse privater Unternehmen vom angekündigten Verdi-Warnstreik ausgenommen. Alle Regional- und Fernverkehrszüge sowie die S-Bahnen der DB sollen laut eigenen Angaben planmäßig verkehren. Auch die Busse der Deutschen Bahn (Ostwestfalen-Lippe-Bus, Rheinlandbus, Westfalenbus) und ihrer Auftragnehmer fahren wie gewohnt.

Autor: ag