Köln | aktualisiert | Nachdem in den letzten Tagen mehrere tausend Beschäftigte des Einzelhandels in NRW gestreikt hatten, rief die Gewerkschaft Verdi nun am heutigen Dienstag, den 21.5. zu ersten Streiks in mehreren Einzelhandelsbetrieben in Köln auf. Zu einer gemeinsamen Kundgebung trafen sich heute einige hundert Streikende auf dem Rudolfplatz. Rund 150 streikende werden erwartet. Teilnehmer kommen von zwei Real-Märkten, drei Zara-Filialen der Innenstadt, Ikea Godorf, und Esprit. Laut Verdi haben sich weitere Streikende direkt vor den Betrieben postiert, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen.

Am heutigen Tag solle deutlich gemacht werden, dass der Unmut unter den Beschäftigten groß sei, so Christa Nottebaum, Geschäftsführerin Verdi Köln. Vor allem die Tatsache, dass die Arbeitgeberseite vor Kurzem den Manteltarifvertrag für den Einzelhandel gekündigt habe, sei zusätzlicher Anlass zur Sorge unter den Beschäftigten. Ebenfalls anwesend als Zeichen der Solidarität: Bundestagsmitglied Matthias W. Birkwald von der Partei die Linke.

Verdi fordert für die rund 426.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sowie den rund 231.000 geringfügig Beschäftigten im nordrhein-westfälischen Einzelhandel 6,5 Prozent mehr im Monat, mindestens jedoch 140 Euro mehr. Für Auszubildende fordert die Gewerkschaft ebenfalls 140 Euro mehr Vergütung im Monat. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen.

Der zuständige Fachbereichssekretär Benedikt Frank äußerte sich zur ersten Tarifverhandlung am 8.5. kritisch. Die Arbeitgeber hätten nicht einmal ein Angebot vorgelegt. Wertschätzung sehe anders aus. Die Kölner Einzelhandelsbeschäftigten erwarteten zum nächsten Verhandlungstermin am 4. Juni ein verhandlungsfähiges Angebot.

Autor: dd
Foto: Beschäftigte aus unterschiedlichen Kölner Einzelhandelsunternehmen trafen zum Warnstreik am Rudolfplatz zusammen