Köln | Am heutigen Montagnachmittag findet der vierte Delegiertenkongress der IG Metall Köln-Leverkusen in Köln statt. Themen des Treffens werden die am 05. November gestartete Aktion „Gut in Arbeit – gut in Rente“ zur abschlagsfreien Altersrente sowie die Vorgehensweise von Leiharbeitsfirmen, an der die Kölner IG Metall Kritik übt. Außerdem wird die Kölner IG Metall verkünden, dass die Mitgliederzahl von Januar bis Oktober 2012 um 1.588  gestiegen ist.

Dies sind laut Angaben der IG Metall Köln-Leverkusen 289 Mitglieder mehr als im Vorjahr – ein Plus von über 22 Prozent. „Besonders stolz sind wir auf den starken Anstieg bei Auszubildenden und jungen Mitgliedern. Hier lag der Anstieg gegenüber 2011 bei 22,4 Prozent“, so Dieter Kolsch, Kassierer der IG Metall Köln-Leverkusen.

Kampagne gegen Rente mit 67

Seit dem 5. November 2012 ist die IG Metall mit ihrer Kampagne „Gute Arbeit – gut in Rente“ in  Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie und des Metallhandwerks unterwegs. Dabei würde man auf viel Zustimmung und Applaus seitens der Betriebsräte stoßen. Die Kernforderungen der Aktion sind eine abschlagsfreie Rente mit 60 Jahren nach 40 Versicherungsjahren (Beitragszeiten plus Berücksichtigungszeiten), sowie nach 45 Versicherungsjahren, d.h. wer 45 Versicherungsjahre aufweist, sollte unabhängig vom Lebensalter die Möglichkeit bekommen, in den Ruhestand zu gehen. Außerdem fordert die IG Metall  einen abschlagsfreien Ausstieg mit spätestens 65 Jahren – mit einer Option auf längeres Arbeiten auf freiwilliger Basis, da es nie die Forderung der IG Metall gewesen sei, längeres Arbeiten zu verbieten.

Die Rente mit 67 werde abgelehnt, sie erweise sich lediglich als Rentenkürzungsprogramm, so Hans-Jürgen Urban, im Vorstand für Sozialpolitik zuständig und Gastredner auf der Kölner Delegiertenkonferenz. Von den Arbeitgebern fordert die IG Metall einen „demographischen Interessenausgleich“. Statt den Fachkräftemangel und den demographischen Wandel in Reden zu beschwören, sollten die Unternehmen die Arbeitsbedingungen verbessern und Älteren eine Chance geben. Altersgerechte Arbeits- und Personalpolitik müsse sich daran messen lassen, ob sie die Arbeits-fähigkeit nachhaltig erhalte und fördere, für kreatives Arbeiten sorge, Gesundheit schütze und Beschäftigte mit Einschränkungen und Behinderungen integriere.

IG Metall Köln-Leverkusen kritisiert Praxis der Leiharbeitsfirmen

Massive Umgehungsstrategien des neuen Tarifvertrages „Branchenzuschläge“ registriert die Kölner IG Metall. Mit neuen Arbeitsverträgen, fehlerhaften Eingruppierungen und schlichter Verweigerung durch Erklärung einer veränderten Branchenzugehörigkeit versuchten Leiharbeitsunternehmen wie Entleihbetriebe eine ausgeglichene Entlohnung zu verhindern. Dies werde man nicht dulden. „Wir werden nicht lockerlassen, bis endlich gleiche Arbeit gleiches Geld auch für Leiharbeiter gilt,“ erklärt Witich Roßmann, erster Bevollmächtigter der IG Metall Köln-Leverkusen.
 
 

Autor: dd