Wer Probleme und Ärger nach einem Schaden vermeiden will, sollte nach einem Unfall folgende Schritte beachten:

1. Unfallstelle absichern: Zuerst sollte die Warnblinkanlage angeschaltet und das Warndreieck aufgestellt werden. Bei geringfügigen Schäden müssen die Autofahrer darauf achten, den Verkehrsfluss nicht zu behindern: Nachdem sie die Stellung der Fahrzeuge mit Kreide markiert haben, sollten sie an den Straßenrand fahren.

2. Am Unfallort bleiben: Jeder Beteiligte muss solange am Unfallort bleiben, bis er Angaben zum Unfall und zu seiner Person gemacht hat. Wird ein parkendes Fahrzeug beschädigt, reicht es nicht, einen Zettel hinter dem Scheibenwischer zu befestigen. Ist der Fahrer des beschädigten Wagens nach angemessener Wartezeit nicht erscheinen, ist die Polizei zu benachrichtigen.

3. Hilfe rufen: Sind Personen verletzt, Drogen und Alkohol im Spiel oder wird ein vorgetäuschter Unfall vermutet, sollten die Betroffenen in jedem Fall die Polizei bzw. einen Rettungswagen rufen (Notruf in Deutschland: 110/112).

4. Unfallprotokoll erstellen: Bei reinen Blechschäden geht es auch ohne Polizei: In diesem Fall ist es ratsam, ein Protokoll anzufertigen, das die beteiligten Fahrer unterschreiben. Neben dem Unfallhergang gilt es, die Autokennzeichen, die Anschriften der beteiligten Fahrer, die Namen der Versicherungsgesellschaften sowie die Nummer des Versicherungsscheins zu notieren. Sind die Daten nicht bekannt, hilft ein Anruf beim Zentralruf der Autoversicherer (0180.25026). Hilfreich sind darüber hinaus eine Unfallskizze und Fotos – zum Beispiel mit Hilfe eines Fotohandys. Auch Namen und Adressen von möglichen Zeugen sind für eine weitere Abwicklung des Vorgangs nützlich. Wichtig: Im Protokoll sollte kein voreiliges Schuldanerkenntnis abegegeben werden.

5. Die Versicherung sofort benachrichtigen: Die Beteiligten sollten möglichst schnell ihre Versicherung benachrichtigen. Wird sofortige Hilfe bei Panne oder Unfall benötigt, empfiehlt sich auch der kostenfreie Anruf bei der Notrufzentrale der Autoversicherer (0800.6683663). Von dort aus kann gegebenenfalls auch die Ortung des Standorts des Fahrzeugs/der Fahrzeuge erfolgen.

Die gleichen Regeln gelten auch im Ausland oder wenn das gegnerische Fahrzeug im Ausland zugelassen ist. Der Euroruf 112 gilt in fast allen europäischen Ländern und wird direkt zur lokalen Leitstelle durchgestellt, die je nach Notfall die zuständigen Organisationen wie Polizei, Rettungsdienst oder Feuerwehr alarmiert. Bei einem Mobiltelefon ist der Euronotruf meist auch ohne eingelegte SIM-Karte, Eingabe des PIN-Codes oder Aufhebung der Tastensperre wählbar. Die Aufnahme des Unfalls vereinfacht ein standardisierter Unfallbericht, den jeder Autofahrer kostenlos bei seiner Versicherung anfordern und im Handschuhfach hinterlegen kann. Unfallbeteiligte sollten zudem nach der grünen Versicherungskarte fragen. Sie ist zwar innerhalb der EU keine Pflicht mehr, gilt jedoch als offizieller Versicherungsnachweis und verhindert Probleme mit den Behörden. Generell ist zu beachten, dass nach einem Unfall Fristen gelten: Spätestens innerhalb einer Woche muss der Schaden bei der Versicherung angezeigt werden.

[ots]