Köln | Durch massive Kürzungen der Ausgaben und „strukturelle Sparmaßnahmen“ kann der Westdeutsche Rundfund (WDR) laut eigenen Angaben für das Jahr 2015 einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen. Die Kürzungen, wie auch der Abbau von 50 Planstellen, sollen alle Bereiche des Unternehmens betreffen.

Insgesamt will der WDR im kommenden Jahr 35,7 Millionen Euro weniger aus als 2014 ausgeben.  Damit verfolge man konsequent das Ziel, eine langfristig drohende Finanzlücke – bedingt durch Kostensteigerungen bei gleichbleibenden Erträgen – abzuwenden, so der WDR.

Die Rundfunkanstalt muss nach Ablauf des kommenden Jahres mit hohen Fehlbeträgen rechnen. Nach aktuellem Stand klafft laut WDR-Angaben bis zum Jahr 2018 eine Finanzlücke von 236,3 Millionen Euro auf.

„Wegen dieser ungedeckten Finanzlücke ist der strukturelle Umbau im Sender unumgänglich. Allen ist klar, dass die für die nächsten Jahre angekündigten Maßnahmen umgesetzt werden müssen. Wir werden Intendant Tom Buhrow darin unterstützen. Oberste Priorität muss dabei der Erhalt der hohen Programmqualität des WDR haben. Daran müssen sich alle Anstrengungen messen lassen.“, so Ruth Hieronymi, Vorsitzende des Rundfunkrats.

Der Haushalt 2015 arbeite erstmals nicht mit einer globalen Minderausgabe, sondern mit strukturellen Sparansätzen im WDR, so Heinrich Kemper, Vorsitzender des Haushalts- und Finanzausschusses. Wir hoffen gemeinsam, dass die erheblichen strategischen Sparanstrengungen des WDR sowohl bei der Politik als auch in der unabhängigen Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) zur Kenntnis genommen und in den langfristigen Überlegungen honoriert werden.“, so Kemper weiter.

Der WDR-Haushalt 2015 im Detail:

Die Ausgaben sind laut WDR-Angaben mit insgesamt 1,393 Milliarden Euro berechnet. Dem stehen Erträge in Höhe von 1,390 Milliarden Euro gegenüber. Der Fehlbetrag von 2,9 Millionen Euro soll mit Mitteln aus der Rücklage ausgeglichen werden.

Von der Gesamtsumme entfallen 465,7 Millionen Euro auf das Programm. Dabei soll der Fernsehetat im kommenden Jahr um 46 Millionen Euro auf 385,5 Millionen Euro sinken. Ein wichtiger Grund für diesen Rückgang: 2015 fallen keine Sondermittel für die Übertragung von Sportgroßereignissen wie Fußball-WM oder Olympische Spiele an. Das gilt auch für den Hörfunketat, der um sechs Millionen Euro auf 80,1 Millionen Euro sinken soll. Für Personalaufwendungen sind seitens des WDR 2015 insgesamt 447,8 Millionen Euro eingeplant.

Autor: dd
Foto: Symbolfoto