Hendrik Wüst. Foto: Bopp

Berlin | dts | Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat sich für Ermäßigungen beim Kauf von Heizöl und Pellets sowie eine frühere Gaspreisbremse ausgesprochen. „Entlastungen auch bei Öl und Pellets sind Gebote der Fairness – insbesondere gegenüber den Menschen im ländlichen Raum“, sagte Wüst der „Welt am Sonntag“. „Ein sinnvoller Weg wäre, die Mehrwertsteuer für diese Produkte zu senken.“

Hinsichtlich der Gaspreisbremse hat er vor einer Unterbrechung der Entlastungen gewarnt: „Die Gaspreisbremse muss früher kommen. Wir brauchen einen stabilen Schutz vor hohen Belastungen für die Menschen über den Jahreswechsel hinaus. Eine Winter-Lücke beim Schutz wäre fahrlässig.“

Wüst regte außerdem an, die Energiepauschalzahlungen auszuweiten. „Nach der Einmalzahlung im Dezember muss die Bremse direkt ab dem 1. Januar wirken und nicht erst ab März.“ Es sei für die Menschen wenig plausibel, dass sie im Dezember Entlastungen erhielten, diese im Januar und Februar ausblieben und dann im März wieder anliefen. „Die privaten Haushalte und unser Mittelstand brauchen eine Unterstützung ohne Unterbrechung“, sagte Wüst.

Immer mehr Holzdiebstahl   

Mehrere Bundesländer verzeichnen einen Anstieg beim Holzdiebstahl. Das schreibt die „Welt am Sonntag“. So berichtet etwa das Innenministerium in Baden-Württemberg, dass die Zahl der angezeigten Fälle gegenwärtig auf einem Fünfjahreshoch sei.

Den letzten Höchstwert gab es dort im Jahr 2017. Damals erfasste die Polizei 566 Delikte. Die bisherigen Monate deuten darauf hin, dass es 2022 ähnlich viele gemeldete Taten sein dürften.

Eine Verdopplung der Fallzahlen registrierte das LKA Niedersachsen – von einem „mittleren zweistelligen Bereich“ auf einen „hohen zweistelligen Bereich“. Anstiege verzeichneten auch Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Rheinland-Pfalz und Hessen. Deutschlandweit einheitliche Statistiken gibt es nicht.

Mehrere Bundesländer konnten auf Nachfrage keine Zahlen oder Tendenzen vermelden. Einige – wie zum Beispiel Thüringen und Schleswig-Holstein – verzeichneten keine Auffälligkeiten. Jürgen Gaulke von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände sagte der „Welt am Sonntag“ hingegen: „Während Holzdiebstahl im vergangenen Jahr gar kein Thema war, mehren sich dieses Jahr die Klagen.“

Die Bandbreite reiche von kleinen Diebereien bis zu professionellem Diebstahl. Christian Raupach, Geschäftsführender Direktor des Hessischen Waldbesitzerverbandes, sagte: „Seit die Energiepreise explodieren, ist der Holzdiebstahl gewaltig gestiegen.“ Das Problem sei oft, den Diebstahl überhaupt zu bemerken.

Hendrik Block von der Waldeckischen Domanialverwaltung in Hessen mit dem größten kommunalen Waldbesitz in Deutschland sagte: „Die Leute tun jetzt alles, um an Brennholz zu kommen. Unsere Förster stellen immer wieder Menschen zur Rede, die Holz aufladen.“ Brennholz, das bereits jemand anderes gekauft habe. Lasse der sein Holz zu lange am Waldweg liegen, könne es sein, dass es plötzlich weg sei.