Köln | Die bisher in London ansässige Spezialversicherer Newline Group wird seine europaweiten Aktivitäten zukünftig am Standort Köln bündeln. Das Unternehmen hat bereits seit Anfang 2017 eine Niederlassung im rechtsrheinischen Schanzenviertel.

Wie die Stadt Köln am heutigen Dienstag berichtete, wird das britische Unternehmen, das derzeit mit zwei Versicherungsgesellschaften (Newline Insurance Company Limited und das Newline Syndicate 1218 at Lloyd’s) in London ansässig war, reagiert damit offenbar auch auf den Ausstieg Großbritanniens aus der EU, den so genannten Brexit. Mit der Entscheidung zum Aufbau der neuen Versicherungsgesellschaft positioniert sich die Newline Group für das Europageschäft unter den neuen Rahmenbedingungen nach dem Volksentscheid gegen die EU im Jahr 2016.

Für den Versicherungsstandort Köln sind das positive Nachrichten. „Die Entscheidung der Newline Group ist ein tolles Signal für den Versicherungsstandort Köln. Die Nachricht bestärkt mich darin, die gemeinsamen Aktivitäten von Stadt und IHK, Unternehmen vor dem Hintergrund des Brexit für Köln zu gewinnen, kontinuierlich voranzutreiben“, erklärte Oberbürgermeisterin Henriette Reker.

Brexit rückte London in den Fokus der Kölner Wirtschaftsförderung

Bevor der Versicherer seine neue Europazentrale am Standort Köln beziehen kann, stehen aber noch einige Formalia an. So strebt Newline für seine Europa-Aktivitäten die Gründung einer Versicherungsgesellschaft an, die in Deutschland kapitalisiert, lizensiert und reguliert wird. Newline hat das Antragsverfahren zur Gründung der Gesellschaft aufgenommen. Wann letztlich Köln von dieser Standortentscheidung tatsächlich profitieren wird, steht demnach noch nicht fest.

Zwar ist Liverpool und nicht London die offizielle Partnerstadt Kölns in Großbritannien, dennoch hatte Oberbürgermeisterin Reker die britische Finanzmetropole bereits besucht. Vor dem Hintergrund des absehbaren Austritts des Landes aus der EU ändern sich die Rahmenbedingungen für britische und internationale Unternehmen, die die Freizügigkeit und die Vorzüge des gemeinsamen Binnenmarktes für sich ausnutzen wollen. Mit dem Brexit wird auch der Finanzplatz London zu einem Standort außerhalb des gemeinsamen Marktes.

Zuletzt hatte Oberbürgermeisterin Reker im Februar zusammen mit der Wirtschaftsförderung und den Wirtschaftsbotschaftern und Versicherungsexperten Daniel Castillo und Reiner Gleiss in London für den Standort Köln geworben, versicherte die Stadt abschließend.

Autor: bfl