Das Symbolbild zeigt den Rhein bei Leverkusen

Köln | Der Brand in der Abfallentsorgung des Leverkusener Chemparks im Juli wirft weitere Fragen auf. Die Bezirksregierung Köln als Aufsichtsbehörde schaltet jetzt die Staatsanwaltschaft ein und spricht von einer nicht tolerierbaren Einleitung von Abwasser im Nachgang des Brandes in den Rhein. Die Bezirksregierung belastet damit das Betreiberunternehmen Currenta.

Was leitet Currenta seit dem Brand in den Rhein?

Die Bezirksregierung Köln stellt fest, dass Currenta das Schädlingsbekämpfungsmittel Clothianidin als Folge der Explosion des Abfalltanks in den Fluss leitete. Currenta gibt zudem an, dass über 5 Monate lang 14 Prozent eines Gemisches aus Abwasser, Löschwasser und Havarie-Abwasser aus einem defekten Abwassertank nach Reinigung durch die Kläranlage aber ohne zusätzliche Aktivkohlefilterung in den Rhein gelangten. Was dies für den Rhein, seine Artenvielfalt und Reservoir für Trinkwasser bedeutet, müsse nun erst untersucht werden, so die Behörde. Jetzt soll ein Sachverständiger dies klären.

Die Bezirksregierung schreibt: „Im Gegensatz zu der Einleitung nach der Explosion im Rahmen der Gefahrenabwehr ist diese ungenehmigte Einleitung nicht tolerierbar und muss entsprechend verfolgt werden. Dazu wird die Bezirksregierung Köln die Staatsanwaltschaft einschalten mit der Bitte um Prüfung, ob hier der Straftatbestand einer Schädigung des Gewässers erfüllt ist. Wie bereits berichtet, wird zurzeit das Sicherheitsmanagementsystem der Firma Currenta durch ein unabhängiges Expertenteam um den langjährigen Vorsitzenden der Kommission für Anlagensicherheit, Prof. Dr. Christian Jochum, überprüft. Der bisherige Schwerpunkt Abfallmanagement muss nun um den Schwerpunkt Abwassermanagement erweitert werden.“

Rückendeckung erhält die Bezirksregierung aus Düsseldorf vom dortigen Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz. Die fordert ein stabiles Sicherheitsmanagement für die Anlage, bevor diese wieder in Betrieb gehen darf. Dazu müssten allerdings erst die laufenden Untersuchungen abgeschlossen werden.