Kölner im siebten WM Himmel

Gestern konnten sich die Fans nicht so richtig entscheiden, welcher Schlachtruf, neben den „Deutschland, Deutschland“-Rufen den ersten Platz in den deutschen Fan-Charts einnehmen sollte: „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“ oder „Lukas Podolski“. Besonders nett war es auf den Bläck Fööss Konzert im Kölner Tanzbrunnen, denn da brach es zumindest aus dem männlichen Teil der Zuhörerschaft zwischen jeder Liedzeile heraus und die Männer mussten die Fußballhymnen anstimmen. Alle Public Viewing Flächen, Heumarkt, Roncalliplatz, Deutzer Werft und Schokomuseum meldeten um 17:00 Uhr volles Haus, keiner kann mehr rein.

Um 19:00 Uhr war die Innenstadt dicht

Verkehrstechnisch ging gestern erst einmal gar nichts mehr nach dem Erfolg des deutschen Teams in der FIFA-WM-Arena in München. Die Deutzer Brücke musste bis 20:00 Uhr  gesperrt werden, um nach Polizeiangaben tausenden Fans einen sicheren Weg in die Kölner Altstadt zu ermöglichen. Tausende Fans pilgerten aus der Altstadt zu den Ringen, dem traditionellen Ort an dem Kölner Fußballfans feiern. Bis 23:00 Uhr waren die Ringe zwischen Rudolphplatz und Friesenplatz wegen 2000 feiernden Fans gesperrt. Auch die Zülpicherstrasse musste zeitweilig gesperrt werden.

Kleine Rangeleien können schnell von der Polizei gelöst werden.

Um 16:20 Uhr kam es zu einem Streit zwischen zwei Frauen und drei Männern, der derart zu eskaliern drohte, das die Polizei die fünf alkoholisierten Streithähne in Gewahrsam nehmen musste, ebenso wie fünf Fans die mit Gewalt versuchten sich Zutritt zur Public Viewing Fläche auf dem Heumarkt zu verschaffen. Am späten Abend wollten am Marsplatz fünf stark alkoholisierte Deutsche, zwei davon als „Gewalttäter Sport“ bekannt,  Streit mit ausländischen Fans anzetteln. Auch hier handelte die Polizei konsequent, schritt schnell ein und nahm die Provokateure in Gewahrsam. Gegen die beiden "Gewaltäter Sport" sprach die Kölner Polizei richtigerweise ein sofortiges Betretungsverbot für die Kölner Altstadt aus.


Viel Spaß, Flirt und feiernde Fans bestimmten das Bild

Sportlich dramatischer als das deutsche Spiel war die Begegnung Mexiko – Argentinien und so wurde natürlich auch mehr gelitten, gefiebert und angefeuert. Die Deutschen Fans fieberten vor allem mit den Mexikanern, deren Team sie sich lieber für das Viertelfinale als die Argentinier gewünscht haben. Die argentinischen Fans auf dem Heumarkt hatten schnell die deutschen Fangesänge adaptiert, jubelten und sangen nach dem 2:1 für ihr Team „Berlin, Berlin wir fahren nach Berlin“. Und damit begann die große Flirt und Partysause an diesem Samstag Abend in Köln… Und ob das was zwei deutsche Fans auf dem T-Shirt stehen hatten, wahr wird wissen wir am 9.Juli: „Das Wunder von Berlin

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung