Auch bei seinem Kölner Konzert glänzt Gil vor allem durch massiven Rhythmus, brillianten Gesang, fetztigen Sound und synkopierte brasilianische Trommelwirbel. Auf Tournee ist der Kulturminister der Grünen Partei Brasiliens auch um sein Gehalt aufzubessern melden einige Musikportale. Gilberto Gil ist mit seinen eingängigen Melodien einer der bekanntesten südamerikanischen Künstler und ein Pioneer der Weltmusik. 1998 erhielt Gilbert Gil auch den Grammy in der Kategorie Weltmusik.

Diese jungen Brasilianerinnen tanzten zur Musik von Gilberto Gil auf dem Roncalliplatz

Gilberto Gil, ein engagierter Musiker

Eine verrückte Biografie hat dieser Gilberto Gil. Nur weil sein Vater genug Geld hatte für ein Radio kam das musikalischer Genie schon sehr früh mit Musik in Berührung. Seine Mutter schenkte ihm ein Akkordeon und Gil lernte die damals in Brasilien populären Akkordeon und Troubardour-Rhythmen. In den frühen 60ern lernte Gil die Gittarre kennen und den damals populären Bossa Nova. In dieser Zeit war er der führende Kopf der Tropicalismo Bewegung die populäre Rock und Popmusik mit dem Bossa Nova verband. Im Brasilien der 60er Jahre scharf kritisiert. Während der Militärdiktatur musst Gil sein Heimatland verlassen und verbrachte 2 Jahre in London.

1972 kehrte Gil nach Brasilien zurück und nahm eine Trilogie von Alben auf, darunter Expresso 2222. Viele Alben folgten und Gil arbeitete mit vielen großen brasilianischen und internationalen Künstlern, darunter Stevie Wonder zusammen. In den 90ern kamen zu einem Konzert an der Copacabana über 90.000 Menschen. 11 goldene und 5 Platinschallplatten kann Gilberto Gil heute sein eigen nennen. Neben seiner Karriere als Künstler engagierte sich Gil aber immer auch politisch. Neben seiner künstlerischen Laufbahn war Gilberto Gil auch immer politisch engagiert. Im Jahr 1987 wurde er zum Kulturbeauftragten der Stadt Salvador ernannt und kämpfte für die Erhaltung des historischen Erbes der Stadt. In dieser Funktion gründete er auch die Onda Azul (Blaue Welle), deren Ziel es ist, eine lebenswerte Umwelt zu erhalten und Umweltbewusstsein zu fördern. Seit dem 1. Januar 2003 ist Gilberto Gil Kultusminister in der Regierung von Lula da Silva. Gil fördert in dieser Funktion unter anderem Open Source-Projekte. 2005 erhält er den inoffiziellen Nobelpreis für Musik, den Polar Music Prize.

 

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung